Fünf sind vorne
Namensvorschläge für den Platz in Martinsried liegen vor
Die Bürgerbeteiligung mit dem Titel „Wie soll der neue Platz in Martinsried heißen?“ geht in die zweite Runde. Nun werden Postkarten an alle Bürger von Planegg, die mindestens 16 Jahre alt sind, verschickt. Sie können sich direkt an der Benennung eines neuen Platzes in der Ortsmitte von Martinsried beteiligen. Er liegt zwischen der Fraunhofer- und der Röntgenstraße.
Die in der ersten Runde gemachten 260 Vorschläge enthielten 136 unterschiedliche Namensideen. Peter Heizer (FWD), Dr. Ralf Tatzel (SPD-Fraktion), Dr. Hans-Christian Haugg (FDP), Giovanni Sammataro (CSU), Werner Strobl (GG21), Martina Sohn (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus) und 1. Bürgermeister Heinrich Hofmann waren angesichts der zahlreichen eingesandten Vorschläge hocherfreut.
Nach eingehender Beratung hat sich die Jury für die folgenden fünf Vorschläge entschieden:
Alfred-Nobel-Platz
Alfred Nobel (1833-1896) war ein schwedischer Chemiker und Erfinder. Er war Stifter und Namensgeber des Nobelpreises. Der Namensvorschlag knüpft an Martinsried als Wissenschaftsstandort an. Der Platz liegt zudem in der Nähe des Bertha-von-Suttner-Wegs. Auch im Leben von Alfred Nobel gab es einen Bezug zu Bertha von Suttner – er lernte die Friedenskämpferin 1876 kennen. Sie animierte den Industriellen, den Nobelpreis zu stiften.
Bürgermeister-Naumann-Platz
Richard Naumann (1922-2008) war von 1966 bis 1981 Erster Bürgermeister von Planegg und ist Ehrenbürger der Gemeinde. Während seiner Amtszeit war er maßgeblich für die Entwicklung Martinsrieds zu einem internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort sowie modernen Wohnort verantwortlich.
Klausener Platz
Klausen in Südtirol (Italien) ist seit 2006 eine der vier Partnergemeinden von Planegg. Planegg und Klausen sind seit 1980 in herzlicher Freundschaft verbunden. Viele Mitbürger erinnern sich gerne an die legendären Zugfahrten nach Klausen unter dem Motto: „Ein Dorf geht auf Reisen“.
Marie-Curie-Platz
Marie Curie (1867-1934) war Physikerin und Chemikerin. Sie war gebürtig aus Polen, lebte und forschte jedoch in Frankreich. Sie wurde mit dem Nobelpreis für Physik und dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Diese Namensidee bezieht sich ebenfalls auf Martinsried als Wissenschaftsstandort.
Martinsplatz
Martinsried wurde erstmals 1180 in einer Klosterurkunde als „St. Martin im Ried“ erwähnt. Die Endung -ried steht für eine Rodung und weist auf eine Besiedelung etwa im 7./8. Jahrhundert hin. St. Martin (Martin von Tours) war der dritte Bischof von Tours. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche und wird auch in der orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirche verehrt. Nach ihm ist auch die Kirche St. Martin in Martinsried benannt.
Der Name der ehemaligen 1. Bürgermeisterin Annemarie Detsch war ebenfalls unter den eingereichten Vorschlägen. In ihrer Amtszeit entstand unter großer Bürgerbeteiligung der Masterplan für Martinsried. Nach Rücksprache mit der Familie gelangte der Name jedoch nicht auf die Vorschlagsliste. Die Familie fühlt sich geehrt von dem Vorschlag, würde sich aber eher freuen, wenn die Gemeinde Planegg eines Tages einen Platz oder eine Straße im Ortsteil Planegg nach der ehemaligen Bürgermeisterin benennen würde. Annemarie Detsch wurde in Planegg geboren, lebte bis zu ihrem frühen Tod auf dem Grundstück ihrer Eltern in Planegg und war in zahlreichen Vereinen aktiv. Die Jurymitglieder folgten einstimmig dem Wunsch der Familie.
Bis zum 15. Oktober 2018 (Datum des Poststempels) haben die Bürgerinnen und Bürger jetzt Zeit, ihren jeweiligen Favoriten anzukreuzen und kostenfrei an das Rathaus zurückzuschicken. Der beliebteste Name wird Ende Oktober dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt. „Wir hoffen, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger ihr Votum abgeben und sich damit an der Namensgebung beteiligen. Und ich hoffe, dass der neue Platz – ganz egal, wie er dann heißen wird – nach seiner offiziellen Einweihung im nächsten Frühjahr ein lebendiger Ort sein wird, an dem sich die unterschiedlichsten Menschen gern aufhalten und miteinander ins Gespräch kommen“, so 1. Bürgermeister Heinrich Hofmann.
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