Noch ist nichts beschlossen
Südfriedhof: Stadtrat lässt prüfen, was sinnvoll ist
Am Alten Südlichen Friedhof ist kein großes Museum und damit kein Tourismusmagnet geplant, stellt das städt. Umweltreferat zur Diskussion über das geplante Informationszentrum klar. Auch sei noch gar nichts beschlossen. Der Stadtrat hat bisher lediglich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.
"Das Museum ist der Friedhof selbst - als Freilichtmuseum", erklärt das Umweltreferat. Es gehe darum, ein von der Stadtverwaltung am Rande des Friedhofs für das Baureferat geplante Gebäude um Infrastruktureinrichtungen wie eine Infothek und Toiletten zu ergänzen. Dort soll eine Anlaufstelle mit einer kleinen Ausstellung auf etwa 300 qm für die Friedhofsbesucher entstehen.
Ort der Erinnerung
Auf dem Alten Südlichen Friedhof findet kein Bestattungsbetrieb mehr statt, er ist aber als Friedhof gewidmet, ein Ort der Erinnerung und bereits heute auch ein Freilichtmuseum mit zahlreichen Besuchern. Es geht um die würdige Präsentation eines Münchner Kleinods. Der Alte Südliche Friedhof ist eine Oase der Ruhe zur Entschleunigung im Zentrum der Stadt für Münchner sowie für die Gäste der Stadt und soll dies auch bleiben. Er steht unter Denkmalschutz und unter Naturschutz.
Der Alte Südliche Friedhof ist ein Stück Münchner Geschichte. Er wurde bereits 1563 unter der Regentschaft von Herzog Albrecht V. außerhalb der Stadtmauern an der Ausfallstraße nach Thalkirchen angelegt und war als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt gedacht. Er war lange Zeit die zentrale Bestattungsstelle der Stadt München. 1818 wurde beschlossen, dass auf dem damals katholischen Friedhof angehörige auch anderer Konfessionen begraben werden dürfen.
Die bedeutenden Verstorbenen, die auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden haben, und ihre Geschichten sind so vielfältig, dass selbst in einer ausführlichen Friedhofsführung nur ein Teil davon gezeigt werden kann. Besonderes Augenmerk ist beispielsweise auf die Grabstätten von Leo von Klenze, Friedrich von Gärtner, Joseph von Fraunhofer und Karl Spitzweg zu legen.
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