Mehr Mobilität
Mobilitätspunkte fürs Westend geplant

Abstellflächen für E-Tretroller, wie hier am Georg-Freundorfer-Platz, bleiben häufig ungenutzt. Daran könnten Ergänzungen zur „freiwilligen Selbstverpflichtung“ für Anbieter-Firmen künftig etwas ändern. Neu auch: Geplante „Mobilitätspunkte“, u.a. am Georg-Freundorfer-Platz, sollen den Umstieg auf Leihfahrzeuge erleichtern. (Foto: Beatrix Köber)
Die Schwanthalerhöhe macht sich mobil. Einen Anschub bekommt das Thema Mobilität derzeit durch das groß angelegte Sommerexperiment in der Schießstättstraße, wo sich noch bis zum 11. September fast alles darum dreht. Probeweise wurden hier 40 Parkplätze umgewidmet, um begrünt und neu bespielt zu werden. Auch werden mit verschiedenen Veranstaltungen, Workshops und Aktionen Alternativen zum Auto und neue Nutzungen von Straßenraum diskutiert und erprobt. Aber auch für die wüst abgestellten E-Tretroller soll es neue Lösungen geben, das ergeben die Verhandlungen am Runden Tisch zwischen Stadt und E-Roller-Anbieterfirmen. Des Weiteren werden mit der Kampagne „München unterwegs“ sogenannte Mobilitätspunkte geschaffen. Auf der Schwanthalerhöhe werden jetzt Standorte für solche Mobilitätspunkte festgelegt.
Regeln für E-Roller
Man sei „stolz auf den Mobilitätsfortschritt“, der nun gemacht werde, sagt Manuela Diebolder (Grüne), Vorsitzende des Ausschusses Umwelt und Verkehr im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8). Im Januar erging der Stadtratsbeschluss, wonach die Stadtverwaltung u.a. mit der Verbesserung der Abstellsituation für E-Tretroller (z.B. durch gesonderte Abstellflächen), der Errichtung von Mobilitätspunkten oder dem Aufbau einer integrierten Mobilitätsplattform beauftragt wurde.
Um den wild abgestellten E-Rollern Herr zu werden, war im vergangenen Jahr auf der Schwanthalerhöhe der Pilotversuch gestartet, im Zuge dessen eigens Abstellflächen für E-Tretroller markiert wurden. Damit diese künftig auch genutzt werden, sollen verschiedene Mechanismen greifen, die seit April in einer freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung festgehalten sind und die nun erweitert wurde. U.a. soll es eine Flottenbegrenzung der Roller in der Innenstadt geben. Auch könnten Roller-Mieter künftig dazu verpflichtet werden, ein Foto vom abgestellten Fahrzeug zu machen. Der Mietvorgang könnte z.B. nur mit dem Nachweis eines ordentlich abgestellten E-Rollers abgeschlossen werden. Anbieter könnten ebenso in die Verantwortung gezogen werden indem sie z.B. bei polizeilich erfassten Unfällen etwa aufgrund verkehrswidrig abgestellter Fahrzeuge, eine finanzielle Unterstützung, insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen, bereitstellen müssten. „Da sind einige Punkte dabei, die die Situation entschärfen könnten“, sagt Manuela Diebolder.
Mobilitätspunkte geplant
Mit vielen Vorschlägen zu Standorten für sogenannte Mobilitätspunkte im Westend ist der BA 8 ebenfalls sehr zufrieden. An diesen Punkten sollen Angebote mehrerer Verkehrsmittel wie Carsharing, E-Mopeds oder Leihrädern sowie der Zugang zum ÖPNV gebündelt werden. Ziel der Mobilitätspunkte ist es, den Zugang zu Pkw-Alternativen aufzuzeigen und zu erleichtern. 17 solcher Mobilitätsstationen wurden seit 2014 im Stadtgebiet erprobt. Jetzt sollen sie auch auf der Schwanthalerhöhe etabliert werden. Vom Mobilitätsreferat (MOR) vorgeschlagen und vom Ausschuss für Umwelt und Verkehr im BA 8 als gut befunden sind die Standorte an der Hackerbrücke, am Heimeranplatz, an der Theresienhöhe nahe Hans-Fischer-Straße und an der Ganghoferstraße. Unklar ist man sich noch über die vom MOR benannten Standorte an der Schießstättstraße, am Georg-Freundorfer-Platz und an der Westendstraße (östliche vom Ring). Anfang September wollen nun Vertreter des BA und des MOR die Orte begehen, um eine Einschätzung treffen zu können. Als Extra-Standort schlägt der BA zudem den Arnulfsteg vor, wo man künftig leicht aufs Leihrad oder den E-Roller umsteigen können soll.
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