Frieden machen
Practice Peace Project im Kösk
Frieden machen statt nur darüber reden. Wie kann jeder einzelne mit kleinen Handlungen für ein friedvolles Miteinander sorgen? Was ist Gewalt und wie können wir mit ihr umgehen? Diese und weitere Fragen will The Practice Peace Project (PPP) verhandeln. Es versteht sich als eine neue Plattform für Utopie, Kunst und Aktion, als ein Ort der Begegnung und der Inspiration, als eine Möglichkeit, sich und seine Ideen zu präsentieren und als ein Ansporn, sich zu vernetzen.
Das Practice Peace Project vereint unterschiedlichste künstlerische Ansätze und Projekte und stellt sie als eine Vielzahl von Antworten auf diese Frage zusammen. Antworten, die keine Antwort geben. Antworten, die Angebote sind. Als Plattform sammelt es Blicke aus der Welt der Bilder, Töne, Geschichten. Es startet am 12. September und geht bis 16. September als Festival im Kösk (Schrenkstraße 8). Frei nach Yoko Ono und John Lennons „Imagine Peace“ – aber es bleibt nicht beim Imaginieren.
"Es geht darum, zusammenzukommen und sich Fragen zu stellen. Was kann das sein: Friedvolles Handeln? Was interessiert mich daran? In welche Konflikte gerate ich vielleicht immer wieder und wie kann ich diese Muster durchbrechen? Was bedeutet Aggression für mich? Welche Formen der Gewalt lasse ich durchgehen, welche nicht? Wenn man sich einmal ernsthaft diese und andere Fragen zum „Frieden“ stellt, merkt man sehr schnell, wie viel da drin steckt. Uns wird zu viel über Gewalt und Terror gesprochen, wir wollen unsere Wahrnehmung für den Frieden schulen und künstlerisch produktiv machen", erklären die Initiatorinnen Naomi Steuer-v.Westphalen, Karolin Knote und Maria Berauer.
Viertägiger Workshop
Herzstück des Festivals ist der viertägige Workshop “Media /Art for Peace” unter der Leitung der Friedensforscher und -aktivisten Leila Bendra und Nik Lehnert (European Peace University, Verein Xchange Perspectives) von 12. September bis 15. September. Erstmalig werden sie, die bisher überwiegend im Südsudan, Kenia und Sierra Leone gearbeitet haben, ihren “Media for Peace”-Workshop in Deutschland anbieten. Sie freuen sich, ihre Erfahrungen und ihr spezifisches Wissen im theoretischen Teil des Workshops zu teilen und zur Diskussion zu stellen, um die Inhalte, Erkenntnisse und Fragen anschließend im praktischen Teil mit den Teilnehmern künstlerisch produktiv zu machen.
Die Ausschreibung an diesem Workshop teilzunehmen richtet sich an Künstler aller Sparten, die sich theoretisch und praktisch vertieft mit dem Thema "Practice Peace" auseinandersetzen wollen. Es werden gemeinsam Ideen, Konzepte und Arbeiten entwickelt, die auf humorvolle, poetische, wilde, kritische oder leidenschaftliche Art der oftmals empfundenen Ohnmacht gegenüber dem Weltgeschehen etwas entgegen setzen.
Im Vorfeld gab es bereits eine Ausschreibung, einen Open Call, sich am PPP-Workshop künstlerisch zu beteiligen. Bereits angemeldet sind Künstler einer großen Bandbreite: eine Puppenspielerin, eine Performerin, eine Textildesignerin, ein Philosoph, ein „Space-Künstler" und noch einige mehr.
Öffentliche Präsentation
Am 16. September findet dann ein öffentlicher Festivaltag statt. Die Besucher bekommen ab 14 Uhr viele Möglichkeiten, selber aktiv zu gestalten, sich auszudrücken. Ab 19 Uhr stellen die Workshop-Teilnehmer ihre Ergebnisse in einer Podiumsdiskussion vor, danach folgt Musik am Flügel von Laura Gallati und ab 22 Uhr eine Performance von Federico Sanchez alias „Pacifico Boy“. Ausführliche Informationen sind unter www.thepracticepeaceproject.de zu finden.
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