„Brunnen abdrehen ist Humbug“
Bezirksausschuss stellt sich gegen Bürgerantrag
Der Brunnen im Park am Gollierplatz plätschert und sprudelt von Frühling bis Herbst. Im Oktober beginnt das Baureferat damit, die städtischen Brunnen auf den Winter vorzubereiten. Fast alle der rund 190 betreuten Münchner Brunnen werden in der kalten Jahreszeit stillgelegt, so auch der Brunnen am Gollier-Park. Zu spät findet das eine Stadtteilbewohnerin der Schwanthalerhöhe, die fordert, dass der Brunnen am Gollier-Park bereits vor der Wiesn, also schon im September, abgestellt werde. Als Begründung führt sie aus: „Wir haben dieses Jahr wieder Campinggäste auf dem Platz, Bettelbande aus dem Osten.“ Man sollte es den Bettlern nicht zu „komfortabel“ machen, indem man ihnen diese Waschgelegenheit biete, so die Antragstellerin.
Im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) findet dieses Bürgeranliegen jedoch keine Unterstützung. „Ich lehne es ab, den Brunnen abzustellen“, betont Thomas Hofstätter (CSU), stellvertretender BA-Vorsitzender. „Den Brunnen aus diesem Grund abzudrehen, ist Humbug. Was ist das nächste? Licht aus, damit dort nachts nicht Zeitung gelesen werden kann?“ Das „falsche Mittel“ sei das Abstellen, meint Hofstätter. Sinnvoller sei es, bei der Stadtverwaltung nachzufragen, wer sich um die Obdachlosen am Brunnen kümmern könne. Daniel Günthör (Die Grünen) empfiehlt ebenfalls, dass Streetworker angefragt werden sollten, die nach den Menschen am Brunnen schauen sollten. Wilhelm Mundigl (SPD) regt zudem an, mit der benachbarten Pfarrei St. Rupert zu sprechen. Einstimmig lehnte der BA 8 den Bürgerantrag auf Abstellen des Brunnens ab.
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