Die Frau gehört ins Haus – ins Rathaus ...
Ulrike Boesser zum Weltfrauentag am 8. März
Ulrike Boesser (SPD) kandidiert erneut für den Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe. Sie schreibt zum Weltfrauentag am 8. März:
Viel hat sich bewegt
"Die Frau gehört ins Haus – ins Rathaus ..." hieß es auf einem SPD-Plakat zur Stadtratswahl 1984. Damit wurde der Forderung nach einer stärkeren Repräsentanz von Frauen in der Politik Ausdruck verliehen. Diese wurde von einem Großteil der SPD-Wählerinnen geteilt. Die Fraktion, die nach der Stadtratswahl ins Rathaus einzog, bestand zur Hälfte aus Frauen.
Seit Mitte der 80er Jahre haben Politikerinnen im Rathaus Vieles in Stadtgesellschaft und der Verwaltung im Sinne der Frauen bewegt. Im Jahr 1985 beschloss der Stadtrat die Einrichtung einer städtischen Frauengleichstellungsstelle – die erste in Bayern. Diese sorgte u.a. für eine gerechtere Bewertung der städtischen Beschäftigten. Und dieser Modernisierungsschub war dringend erforderlich. Hatte doch der Werke-Ausschuss des Stadtrats noch 1978 mit CSU-Mehrheit beschlossen, dass Frauen für den Technischen Dienst aufgrund der „Form ihrer Daumen nicht geeignet“ seien.
Neue Kultur
Eine neue Kultur hielt in der Personalförderung der Stadtverwaltung Einzug. Mit dem Ergebnis, dass der Anteil der Frauen in Führungspositionen bei der Landeshauptstadt kontinuierlich anstieg und heute 49 Prozent beträgt. Deutlich höher als in den meisten Unternehmen.
2018 beschloss der Stadtrat auf Antrag der SPD-Fraktion die Einführung einer Geschlechterquote für städtische Aufsichtsräte und andere Gremien, in denen Stadtratsmitglieder vertreten sind. Dazu gehören z.B. die Aufsichtsräte der Stadtwerke oder der Münchenstift.
Die Stadt macht es leichter
Aber die Stadtpolitik hat nicht nur die städtischen Arbeitnehmerinnen im Blick, sondern Frauen und Mädchen aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft. Frauen die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, können sich bei „Power M“ Tipps für die Unternehmensgründung holen. Projekte für Mädchen und junge Frauen, wie der Treff 21 in Hadern, werden seit Mitte der 90er Jahre verstärkt gefördert. Seit 2018 müssen bei der Gestaltung von Spielplätzen und Freiflächen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mädchen und Buben gleichermaßen berücksichtigt werden.
Ein besonderes Anliegen der Stadt ist seit vielen Jahren die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies ist auch im Jahr 2020 überwiegend „Frauensache“. Der massive Ausbau der Kinderbetreuung durch die Stadt seit 1990 hat dies vielen Müttern erleichtert.
Und mit der Abschaffung der Kita-Gebühren werden berufstätige Mütter auch finanziell entlastet – besonders wenn sie in Teilzeit tätig oder alleinerziehend sind.
Allein diese wenigen Beispielen zeigen, wie wichtig die weibliche Perspektive auch in der Stadtpolitik ist. Auch 2020 gehören Frauen ins Rathaus!
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH