Welche Wohnungen werden gebraucht?
Bezirksausschuss zeigt Skepsis gegenüber weiterem Boardinghouse
Den Wunsch, in der Flößergasse ein Boardinghouse statt Wohnungen einzurichten, sieht der Bezirksausschuss Sendling mit großer Skepsis. "Wir brauchen hier dauerhaftes Wohnen", erklärte Ernst Dill (SPD). In dem Quartier sollen u.a. Familien wohnen, für die es in der Flößergasse auch eine Kita gebe. In einem Bordinghouse gibt es dagegen Apartements für kurufristiges Wohnen - die Zimmer werden in der Regel für ein bis sechs Monate vermietet.
BA-Vorsitzender Markus Lutz wies auf die Umstrukturierung des Gebietes hin. Man habe aus dem früheren Gewerbegebiet gerade ein Wohnquartier gemacht. Ein Boardinghouse würde nicht zu diesen neuen Strukturen passen. Zudem plane man schon ein Boardinghouse gegenüber dem Herzog-Ernst-Platz. Dort wolle man es auch - in der Flößergasse hingegen nicht.
Manuela Olhausen (CSU) stimmte zu: "Wir haben Wohnungsmangel. Kurzfristiges Wohnen wollen wir an dieser Stelle daher nicht." Natürlich benötigen auch Fachkräfte, die neu nach München kommen, eine Bleibe. Olhausen zeigte sich aber skeptisch, ob sich zum Beispiel händeringend gesuchte Pflegekräfte eine übergangsweise Unterkunft in einem Boardinghouse leisten können.
"Wer nach München zieht, braucht sechs Monate Zeit, um eine Wohnung zu finden", sagte Jens Erdmann (Grüne). Möglicherweise sei gerade für Pflegekräfte und andere Neubürger die Möglichkeit, zunächst ein Boardinghouse nutzen zu können, wichtig. Erdmann regte daher an, den tatsächlichen Bedarf für ein Boardinghouse klären zu lassen.
Diesem Vorschlag folgte der Bezirksausschuss. Er bat das städt. Planungsreferat um seine Einschätzung zum Bedarf.
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