Stadtrat segnet Zwischennutzung für HP8 ab
Fünf Jahre Gasteig - dann kommen Wohnungen
Der Stadtrat hat vergangene Woche den durchaus umstrittenen Umzug des Gasteigs nach Sendling beschlossen. Das Kulturzentrum muss saniert werden; für diese Zeit - wohl fünf Jahre -sollen die meisten Einrichtungen auf das "Kreativquartier" an der Hans-Preißinger-Straße (HP8) unterkommen. Dort fürchten die derzeitigen Mieter um ihren Verbleib. Für sie hatte sich unter anderem der Bezirksausschuss Sendling mit Nachdruck stark gemacht - und kritisiert, dass die bisherigen zusagen für die Mieter zu wenig konkret und verlässlich seien.
D ie Philharmoni ker , die Volkshochschule, die Hochschule für Musik und Theater sowie zentrale Einrichtungen der Stadtbibliothek ziehen nach Sendling. Die Kosten für diese Interimslösung liegen bei etwas über 90 Millionen Euro. Direkt im Anschluss an diese Zwischennutzung sollen auf dem Gelände Werkswohnungen der SWM sowie bezahlbare Mietwohnungen gebaut werden.
Schulterklopfen bei den Fraktionen
„ Die Diskussion, die wir zum Interimsstandort gefordert haben, hat sich gelohnt ", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Alexander Reissl , "w ir haben im Stadtrat und vor Ort Lösungen erarbeitet."
Mit einem gemeinsamen Änderungsantrag haben SPD und CSU beschlossen, dass die Volkshochschule am Interimsstandort 750 Quadratmeter mehr Nutzfläche haben wird. Die Stadt solle außerdem die bisherige n Zwischennutzer des Geländes "einbinden".
Erleichtert zeigte sich nach dem Votum des Stadtrates auch die CSU: Durch die Entscheidung sei die Zukunft der Münchner Philharmoniker und der anderen Gasteig-Nutzer dauerhaft gesichert.
"Das Gelände der Stadtwerke ist die beste Wahl für den Interimsstandort. Es liegt zentral in München und ist mit der U-Bahnstation Brudermühlstraße und Bushaltestellen gut an den ÖPNV angebunden. Die Bedenken des Bezirksausschusses hinsichtlich Parksuchverkehr bei Vorstellungen nehmen wir auf: Parkplätze sollen in der Nähe realisiert werden“, sagte Stadtrat Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion.
Nach derzeitigen Planungen soll eine neue Halle an die künftig als Foyer und Eingangsbereich fungierenden alten Halle auf dem Gelände angebaut werden. Nach einer prognostizierten Bauzeit von Frühjahr 2019 bis Frühjahr 2020 soll der Betrieb Ende 2020 starten.
Für die Mieter bleiben die Fragezeichen
„Mit den derzeitigen Mietern bleiben wir hinsichtlich der Unterbringung während Bau und Nutzung in engem Kontakt und helfen ihnen bei der Suche nach alternativen Mietflächen, versprach Pretzl. Auch er verwies jedoch darauf, dass nach fünf Gasteig-Jahren auf dem Gelände Wohnungen gebaut werden. Ob es auch dann noch Flächen für die derzeitigen Mieter gebe, werde sich "im weiteren Planungsprozess ergeben“, so Pretzl.
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