Reichen 33 Spielplätze?
Eichendorffspielplatz ist oft überfüllt
Wenn die ersten wärmeren Sonnenstrahlen im Frühjahr herausblitzen, dann füllen sich nicht nur Biergärten, Parks und andere Naherholungsgebiete, sondern auch die Münchner Spielplätze. Insgesamt 681 Spielplätze gibt es im Stadtgebiet und davon befinden sich 33 in Sendling-Westpark. Im Jahr 2014 kamen in München 16.450 Kinder zur Welt, 8.536 Jungen und 7.914 Mädchen. Das ist, laut statistischem Amt, wieder einmal ein Geburtenrekord.
Sendling-Westpark verjüngt sich
Auch der Bezirk-Sendling Westpark wächst. Im Demographiebericht des Referats für Stadtplanung und Bauordnung wird für den Bezirk ein Einwohnerwachstum von 15,4% bis zum Jahr 2030 prognostiziert, die Einwohnerdichte soll von 7.000 auf 8.000 Einwohner je Quadratkilometer wachsen und das Durchschnittsalter, was derzeit bei 42,3 Jahren liegt, wird sich auf 41,5 Jahre absenken. Dem Demographiebericht zu Folge wären dann die Sendling-Westparkler im Vergleich zu den restlichen Münchnern weniger alt: "So ist für Sendling-Westpark auch zukünftig eher mit einem steigenden Infrastrukturbedarf für Kinder und Jugendliche zu rechnen, während die Zahl der ab 65-Jährigen im stadtweiten Vergleich nur unterdurchschnittlich wächst." Das kann man Seite 42 Teil 2 des Demographieberichts der Stadt München entnehmen.
Auswirkungen schon jetzt spürbar
Die ehrenamtlichen Spielplatzpatinnen des Eichendorffspielplatzes, Susanne Simsek und Dagmar Zwerger, scheinen den Demographiewandel direkt zu beobachten. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Dieter Reiter stellen sie fest, dass der Eichendoffspielplatz von Jahr zu Jahr immer stärker frequentiert werde, was natürlich eine erfreuliche Entwicklung sei, aber durch eine zu starke Auslastung würden solche Begegnungsräume nicht mehr ihren Zweck erfüllen können und zu einem friedlichen Zusammenleben und zur Integration beitragen. Simsek und Zwerger führen die starke Frequentierung des Eichendorffspielplatzes, der in seiner Größe und seinem Angebot den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen gerecht wird, auf einen Mangel an Alternativen zurück. Neben "Minimalspielplätzen", die nur eingeschränkte Möglichkeiten böten, wären die Spielplätze im Westpark und an der Höglwörtherstraße schlicht zu weit entfernt für Familien des Viertels.
300 Unterschriften an OB Dieter Reiter
Insgesamt 300 Unterschriften haben Simseck und Zwerger gesammelt und zusammen mit einem Anschreiben an Oberbürgermeister Dieter Reiter gesendet. Ihre Forderung: "Erstellung einer Grün- und Spielfläche auf dem Luise-Kiesselbach-Platz". Sie begründen ihre Forderung damit, dass der Einzugbereich des Eichendorffspielplatzes stetig wächst und das Angebot der neuen Wohneinheiten speziell auf "Junge Familien" als der Interessentenkreis zugeschnitten sei. "Dabei ist unbestritten klar, dass neuer Wohnraum wichtig und notwendig ist", so schreiben Simseck und Zwerger. "Jedoch allein durch die Anzahl der Neubauwohnungen ird deutlich, dass unser Stadtbezirk vor neuen Herausforderungen steht. Diese betreffen vor allem auch die Infrastruktur für Familien."
Workshop zum Luise-Kiesselbach-Platz
Wie auch andere Anwohner des Viertels rund um den Luise-Kiesselbach-Platz äußern die Spielplatzpatinnen die Befürchtung, dass, obwohl sich die überwiegende Mehrheit der Bürger des Stadtbezirks für eine Gestaltung des Platzes als Grünfläche ausgesprochen habe, es Pläne zu einer Bebauung gibt. Sie drängen darauf, die "einmalige Gelegenheit, diese Fläche als Grünfläche zu gestalten und einen Teil davon als öffentlichen Spielplatz auszubauen" nicht finanziellen Erwägungen zu opfern.
Zu dem Thema "Gestaltung des Luise-Kiesselbach-Platzes" wird am 20.Mai in den Räumen des ICP in der Garmischer Straße 241 zwischen 18.30 bis 22.30 Uhr ein öffentlichen Workshop des Baureferats München stattfinden.
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