"Menschen begegnen"
Rot-Kreuz-Mitarbeiter erzählen, warum sie ihre Tätigkeit schätzen
Im Münchner Roten Kreuz setzen sich über 1.100 hauptamtliche Mitarbeiter, rund 3.500 ehrenamtlich Aktive und ca. 60.000 Fördermitglieder für ihre Mitmenschen in Stadt und Landkreis München ein. Warum tun sie das? Einige von ihnen geben ganz persönliche Antworten:
"Ich kann meine Erfahrungen einbringen"
Heinz Neiber (Mitglied der Bergwacht München):
Seit mehr als 40 Jahren bin ich aktives Mitglied der Bergwacht München. In dieser Zeit habe ich viele Kameradinnen und Kameraden schätzen gelernt, welche die Liebe zu den Bergen mit der Aufgabe, Menschen in Not und bei Unfällen zu helfen, verbindet. In meiner derzeitigen Aufgabe als Bereitschaftsleiter kann ich meine Erfahrung aus Beruf und vielen Jahren Einsatzdiensten in den Münchner Hausbergen in die Organisation einbringen und weitergeben. Menschen ehrenamtlich zu führen und gleichzeitig zu helfen ist eine Herausforderung, welche meist anspruchsvoll ist.
"Ich danke allen, die unsere Arbeit tatkräftig untersttützen!"
Karl-Heinz Demenat (Vorsitzender BRK München):
Ein menschlicher und respektvoller Umgang miteinander und damit verbunden die Achtung vor der Würde des Anderen gehören zum Selbstverständnis der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Die ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräfte und Mitarbeiter im Münchner Roten Kreuz leben diese Werte bei ihrer täglichen Arbeit, mit und für Menschen, die unserer Hilfe und Fürsorge bedürfen. Dafür und für ihren unermüdlichen Einsatz danke ich unseren rund 3.600 Ehren- und den über 1.100 Hauptamtlichen. Mein Dank geht auch an unsere rund 60.000 Fördermitglieder und zahlreiche weitere Spender und Gönner, die unsere Arbeit tatkräftig unterstützen.
"Die Welt kommt in mein Büro"
Peter Eiblmeier (Mitarbeiter im Migrationsdienst des BRK im Internationalen Beratungszentrum):
Seit 1992 bin ich für den Migrationsdienst des BRK-KV München tätig. Ich lerne immer noch fast jeden Tag etwas dazu. Gesetze und Verordnungen ändern sich, Herkunftsländer der Zuwanderer wandeln sich, die Menschen haben die unterschiedlichsten Schicksale und Probleme, aber auch faszinierende Lebensläufe und die erstaunlichsten Fähigkeiten. Auch die Fragen und Probleme der Migranten sind so vielfältig wir ihre Herkunft, z.B. zu Aufenthalt, Arbeit und Ausbildung, Asyl, Wohnen, Gesundheit, Kultur, Familie oder Sprache.
Die größte Bereicherung in unserer Arbeit ist für mich, immer wieder neue Kulturen kennenzulernen und Menschen aus allen Winkeln der Welt zu begegnen. Und dazu brauche ich nicht mal mein Büro verlassen.
Neben der interessanten und abwechslungsreichen Arbeit ist die gute Zusammenarbeit in unserem Team natürlich ein wichtiger Grund, warum ich immer noch viel Freude an meiner Tätigkeit habe.
"Sie gewinnen neue Freunde"
Nina Renner (BRK-Servicestelle Ehrenamt):
Seit März 2017 arbeite ich in der Servicestelle Ehrenamt und helfe dabei, verschiedenste Menschen in eine für sie passende ehrenamtliche Funktion zu vermitteln, die ihren Möglichkeiten und Wünschen am besten entspricht. Ich kann etwas bewirken und Menschen helfen – das macht mir Spaß. Es freut mich, dass viele Menschen ihre Freizeit sinnvoll nutzen und dabei etwas Gutes tun möchten. Sie wollen anderen etwas geben, aber sehen auch, dass sie durch Ehrenamt viel zurückbekommen – denn neben Wissen und Erfahrung gewinnen sie auch neue Freunde. Es wird nie langweilig, da jeder Mensch andere Beweggründe und Fähigkeiten hat, die er gerne im Ehrenamt einsetzen möchte.
"Mich beeindruckt immer wieder der Gruppenzusammenhalt"
Michael Welzel (stv. Vorsitzender Wasserwacht):
Als achtjähriger Junge bin ich zur Wasserwacht Unterföhring am Feringasee gekommen. Der besondere Reiz war für mich immer, dass die Wasserwacht so vielfältig und abwechslungsreich ist. Der Wachdienst am See ist getreu unseres Mottos „Aus Spaß am Sport und Freude am Helfen“ ein schönes ehrenamtliches Engagement, bei dem man sowohl helfen als auch seine Freizeit an einem wunderschönen Ort verbringen kann. Über die Jahre haben sich die Prioritäten, die für mich wichtig waren und mir Spaß gemacht haben, immer wieder verschoben. Das Rettungsschwimmen, der medizinische Teil, das Motorbootfahren, Führungsaufgaben und viel mehr. In dem weiten Aufgabenfeld der Wasserwacht ist immer was dabei, was mir Spaß macht. Vor knapp 20 Jahren habe ich die Ortsgruppenleitung „meiner“ Ortsgruppe übernommen. Zusätzlich engagiere ich mich für das Münchner Wasserwacht-Team, seit gut einem Jahr als stellvertretender Vorsitzender. Mich beeindruckt immer wieder der Gruppenzusammenhalt innerhalb den Ortsgruppen. Ich kenne keinen anderen Verein oder eine Organisation, bei dem sich so tolle und enge Freundschaften zwischen den Kameraden bilden.
"In der Krise einen Sinn finden"
Christian Floß (Leiter der Schuldner- / Insolvenzberatung beim BRK):
Finanzielle Sorgen können uns krank machen. Grund dafür sind zum einen die Existenzängste, zum anderen die Scham, versagt zu haben.
Zur Sicherung der Existenz gibt es Gesetze. Gegen die Scham hilft nur ein Blick auf die eigene Lebenseinstellung: Bin ich für mich und andere nur dann liebenswert, wenn ich viel leiste? Dagegen steht: ich bin liebenswert, weil ich bin. Damit mache ich mich unabhängig von der Beurteilung anderer Menschen. Und ich lerne, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin – ohne mir etwas vorzumachen.
Juristische Unterstützung und die Begleitung von Menschen in einer Lebenskrise sind seit 16 Jahren Schwerpunkte meiner Tätigkeit in der Schuldner- und Insolvenzberatung.
"Es ist mir eine Herzensangelegenheit Menschen helfen zu können"
Sinja Kasang (Sozialpädagogin in der BRK-Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige):
Seit gut einem Jahr bin ich als Sozialpädagogin in der Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige vom Bayerischen Roten Kreuz tätig. Ich habe mir diese Stelle bewusst ausgewählt, um den ambulanten Bereich der Pflege stärken zu können. Es ist eine sehr schwere und verantwortungsvolle Aufgabe, vor denen pflegebedürftige Menschen und Angehörige stehen, um eine häusliche Pflegesituation gut managen zu können. Die Versorgungsangebote in München sind gut, jedoch manchmal nicht so ganz leicht zu überblicken. An dieser Stelle wird mir die Bedeutung meiner Arbeit als Beraterin, Vermittlerin und Lotsin besonders bewusst. Meine Tätigkeit zeichnet sich besonders durch den engen Bezug zu den Klientinnen und Klienten aus. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Menschen helfen zu können. Manchmal kann man mit einem offenen Ohr und kleinen Tipps schon viel erreichen.
"Vielseitiges und breitschichtiges Aufgabenfeld"
Andrea Tögel (BRK-Mitgliederservice):
Seit 2003 arbeite ich im BRK KV München im Mitgliederservice. Ich bin Ansprechpartnerin für Fragen zu den Themen Fördermitgliedschaft und Spende. Mein Aufgabengebiet erstreckt sich über die ganz Bandbreite von der Mitgliederwerbung, Veranstaltungsvorbereitung bis hin zur Spenden- und Beitragsverbuchung etc. Es ist ein vielseitiges und breitschichtiges Aufgabenfeld. Ich bin von Haus aus sehr kommunikativ und mir liegt die Arbeit mit Menschen am Herzen. Ich möchte gerne den Mitgliedern und Spendern Bestätigung und Dank vermitteln. Denn es ist gerade in diesen Zeiten der globalen Unsicherheiten und Schwierigkeiten nicht selbstverständlich, dass Bürgerinnen und Bürger freiwillig eine Fördermitgliedschaft abschließen bzw. eine Spende tätigen. Deshalb trage ich hier im Mitgliederservice gerne mit Engagement und Empathie meinen Teil dazu bei.
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