Drei Monate für alle
Änderungsantrag für die Dauer der Sommerstraße abgelehnt
Die Sommerstraße in Sendling - dieses Jahr erneut in der Schöttelstraße in Neuhofen - ist bereits beschlossenen Sache. Der Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) hatte sich längst mehrheitlich für die verkehrsberuhigte Zone ausgesprochen. Sie steht in der Zeit von Donnerstag, 23. Juni, bis Sonntag, 18. September, den Bürgerinnen und Bürgern als öffentlicher Raum für Projekte, Treffen und Aktionen zur Verfügung. Autos und andere motorisierte Verkehrsteilnehmer müssen in dieser Zeit zurückstecken.
Kritik: Zeitraum zu lang
Nicht alle Mitglieder im Bezirksausschuss befürworten die Idee einer Sommerstraße. So hatte sich die Sendlinger CSU in der Vergangenheit wiederholt gegen eine Sommerstraße ausgesprochen. Kritik gab es u.a. wegen fehlender Parkplätze für Anwohnerinnen und Anwohner. In diesem Jahr werden beispielsweise 17 Parkplätze entfallen, wie das Mobilitätsreferat (MOR) auf Anfrage mitteilt. Die CSU hat nun einen Änderungsantrag für die Dauer der Sommerstraße im Bürgergremium gestellt. Statt drei Monaten solle die Sommerstraße nur für die Dauer von einem Monat, in der Zeit vom 21. Juli bis zum 22. August, stattfinden. "Ich freue mich auch, wenn im Stadtviertel etwas los ist. Ich habe es allerdings ehrlich gesagt, immer gerne etwas verpackter und nicht über drei Monate", so Andreas Lorenz (CSU). "Ich habe von dem Beginn und dem Endzeitpunkt jeweils einen Monat weggenommen. Da sind wir dann immer noch bei einem Monat. Insgesamt haben wir einfach nicht genug kulturelles Angebot, um das drei Monate zu bespielen", so Lorenz weiter. Für ihn sei die Sommerstraße auch ein Vorwand der anderen Mitglieder im Bezirksausschuss, um "eine Verkehrswende herbeizuführen". Laut Lorenz gehe es dabei gar nicht um ein kulturelles Event.
"Öffentlichen Raum anders wahrnehmen"
Lukas Raffl (Grüne) warf ein, dass die Sommerstraße bei den Nutzerinnen und Nutzern gut angekommen sei und das der Wunsch nach Verlängerung mehrfach geäußert wurde. "Zudem ist eine Sommerstraße ja nicht ein Projekt des Mobilitätsreferats, wo es darum geht, dass die Straße bespielt werden muss, sondern es geht darum, den öffentlichen Raum anders wahrzunehmen. Das kann auch ohne Veranstaltungen anders wahrgenommen werden. Wir haben ja heute auch wieder ein Anschreiben von Bürgerinnen und Bürgern erhalten, dass die Sommerstraße sehr gut angekommen ist." Die Mehrheit im Sendlinger Bezirksausschuss lehnte schließlich den Änderungsvorschlag der CSU ab.
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