Burschenverein überrascht Anwohner
Thalkirchner Maibaum trotz Corona doch noch aufgestellt

In luftiger Höhe wurden die letzten Handgriffe beim Aufstellen des Maibaums von den Burschen ausgeführt, die schwindelfrei waren. (Foto: hw)
Für den Burschenverein Thalkirchen hätte es ein ganz besonderes Jahr werden sollen, denn am 1. Mai 2020 wollten die 35 Burschen ihren ersten eigenen Maibaum aufstellen. Der junge Verein war 2012 gegründet worden und hatte den letzten Maibaum noch gemeinsam mit dem Maibaumverein aufgestellt. Da dessen Vereinsmitglieder jedoch in die Jahre gekommen sind, haben sie die Verantwortung für die Traditionspflege in jüngere Hände abgegeben.
34 stolze Meter Tradition
34 Meter misst der stolze Baum, den die Burschen eigenhändig geschepst und bemalt haben. Ein großes Fest wollten sie feiern, aber Corona hat auch ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Wir haben den Baum trotzdem fertiggestellt und wollten ihn nun zum ursprünglichen Wiesnstart aufstellen, um zumindest ein bisschen Traditionspflege zu betreiben", erklärte der Sprecher der Thalkirchner Burschen, Dominik Lindner.
Auch jetzt durften sie kein großes Fest feiern, aber etliche Schaulustige fanden sich dennoch ein, als die Burschen gemeinsam mit der Firma Eichenseher, die kostenlos einen Kranwagen zur Verfügung gestellt hatte, den Baum in die Senkrechte beförderten. Viel Arbeit war nötig, die von den Umstehenden mit viel Beifall bedacht wurde. Auch auf den kirchlichen Segen wollten die Burschen nicht verzichten. Diesen spendete Diakon Michael Götz. Feierlich eingeschossen wurde der Maibaum von den Böllerschützen "Die Hirschen", die der Patenverein der neuen Fahne der Burschen sind.
Fahne wird nächstes Jahr geweiht
"Die Fahne werden wir aber tatsächlich erst nächstes Jahr weihen lassen, wenn wir diesen Umstand auch gebührend mit allen Bürgern feiern dürfen", betont Dominik Lindner. Einstweilen erfreut der Maibaum mit seinen flatternden Bändern und seinem Wetterhahn die Bürger Thalkirchens und zeigt, dass man sich die Tradition auch in Zeiten von Corona nicht verderben lassen will.
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