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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Wir sind sehr frustriert"
Peslmüller-Schulfamilie fordert Sanierung
In diesem Jahr besteht der Schulcampus an der Peslmüllerstraße seit 50 Jahren. Die Zeichen der Zeit sieht man den Gebäuden und Anlagen an. Schon im vergangenen Jahr machte die Schulfamilie auf die erheblichen Mängel aufmerksam. Und die Liste ist lang: nicht schließende und blinde Fenster, provisorische Isolierung aus Styropor vor den Fenstern der Grundschule, Schultüren mit Sicherheitsproblemen, die Vandalismus und Verschmutzung befördern, Platzmangel für die Klassen und die Nachmittagsbetreuung und mehr.
Im vergangenen Jahr kam noch ein Wasserschaden größeren Ausmaßes hinzukam, so dass der gesamte Verwaltungstrakt und die darunterliegenden Klassenzimmer unter Wasser standen. Auch heute noch sind Schimmelecken zu finden. „Zumindest hat die Stadt die Sanierungspläne damals wieder aufgenommen“, sagte Stephanie Fischer, Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule. Denn eigentlich war die Planung 2018 schon abgeschlossen. Dann folgte ein Stopp aufgrund der Denkmalschutzprüfung. „Nach dem Wasserschaden veranlasste die Stadt eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung.“
Offener Brief
an den Stadtrat
Mit einem Brief an den Stadtrat forderten Elternbeirat und Förderverein der Grundschule nun die Einsicht in die Machbarkeit und eine zeitnahe Sanierung. „Die Kinder und Lehrkräfte der Peslmüller-Grundschule sind ein Schatz. Sie haben eine entsprechende Schatzkiste, einen sicheren und geschützten Lern. Und Lebensraum verdient“, heißt es in dem Brief an den Stadtrat.
Und weiter: „Wir fragen uns deshalb: warum dürfen die Schülerinnen und Schüler an der Peslmüllerschule nicht endlich in einem modernen, raummäßig ausreichenden, sicheren Schulhaus lernen? Wann folgen auf zahlreiche Begehungen, Studien und Planungen, die nicht unerheblich Zeit und Kosten bereits in Anspruch genommen haben, logische Konsequenzen?“
Einladung zum
Runden Tisch
Es sei „absolut frustrierend“, dass die Stadt die Sanierung ein ums andere Mal verschiebe. „Andere Schulen im Umkreis bekommen extra Räume oder Teilsanierungen“, kritisierte Fischer. „Wir können einfach nicht mehr hinnehmen, dass unser Schulcampus von jeder Dringlichkeitsliste rutscht.“
Den vielen Ortsterminen wolle die Schulfamilie noch einen weiteren hinzufügen. „Wir suchen das Gespräch mit der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik“, so Fischer. „Ein Dialog über die Mängel, über Lösungen und über mögliche Baumaßnahmen ist wichtig. Aus dem Grund laden wir die drei Bürgermeister, Stadträte, die Mitglieder des Bezirksausschusses zu einer Dialogrunde ein.“
Auch einen Termin hat sich die Schulfamilie bereits überlegt. Am 9. Februar wollen Elternbeirat und Förderverein die Gäste empfangen und bei kleiner Bewirtung ins Gespräch kommen. Thema des Abends: die ausstehenden Sanierungsmaßnahmen des fast 50jährigen Gebäudes. „Das ist für uns fast die letzte Chance“, so Fischer. „Wir haben etwas die Hoffnung verloren, dass sich die Sanierung automatisch ergibt, weil die Gebäudeschäden dies zwingend erforderlich machen. Wir sind wirklich sehr frustriert und sehen keine andere Lösung.“
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