Sprengel ändern sich
Ausblick aufs Pasinger Schuljahr 2022/23
Die neue Grundschule im Paul-Gerhardt-Gebiet in der Hermine-von-Parish-Straße ist eigentlich bezugsfertig, steht im Moment allerdings leer. Alle Bemühungen um eine Zwischennutzung – etwa mit ausgelagerten Klassen aus der Osel- oder aus der Grandlstraße - scheiterten.
Nun aber haben die Fraktionen im Bezirksausschuss 21 (BA) einen gemeinsamen Antrag an die Landeshauptstadt gestellt mit dem Ziel, den Schulbetrieb in der neuen Grundschule unbedingt zum nächsten Schuljahr zu beginnen. Das heißt, ab August sollen die Räumlichkeiten genutzt werden können.
BA bleibt hartnäckig
„Die neue Grundschule wurde geplant und gebaut, um einerseits Kinder aus dem Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee aufzunehmen“, heißt es in der Antragsbegründung. Aber auch die überbelegten Nachbarschulen sollten deutliche Entlastung erfahren. „Es kann nicht sein, dass die beiden bestehenden Grundschulen mit mehr Zügen als geplant betrieben werden und somit völlig überbelegt sind.“
Damit bekräftigte der BA seinen Antrag vom letzten Jahr. Denn ein Jahr lang standen die Räumlichkeiten jetzt leer. „Das ist ein Unding!“, beschwerte sich bereits vor einem Jahr Stadtrat Christian Müller. „Es ist einfach absurd, das Schulgebäude ungenutzt zu lassen. Das können und wollen wir so nicht hinnehmen, zumal die Lösung so einfach ist."
Schulen aufteilen
Nach einem Treffen mit BA, Stadtverantwortlichen aus dem Schulreferat, den beiden Grundschulrektorinnen Nicole Söldenwagner (Oselschule) und Beate Hüttemann (Grandlschule) sowie Elternbeiräten und Hortvertretern sei die weitere Nutzung nun um einiges klarer, erklärte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang.
„Es geht nun vor allem darum, die Sprengelgrenzen zu überprüfen und neu aufzuteilen.“ Dies geschehe nach rein mathematischen Grundsätzen, damit am Ende die Grandlschule vierzügig und die Oselschule wieder dreizügig seien und die Von-Parish-Grundschule ihre geplanten sechs Züge erhalte. „So, wie von Anfang an vorgesehen“, meinte er weiter. „Damit ist keine Schule am räumlichen Limit und alle Schüler haben die gleichen Lernbedingungen.“
Gastschulanträge?
Erste Vorbereitungen in den bestehenden Schulen laufen schon, damit im nächsten Schuljahr komplette Klassenverbände die Schule wechseln können. Auch müssen die Einschreibungen in den bestehenden Schulen erfolgen. „Dann gleich mit dem Hinweis, dass ab September die Kinder in die oder die Schule gehen müssen. Vielleicht mag später manch einer die Entscheidungen der Sprengelaufteilung in Frage stellen“, so Vogelsgesang. „Zum Beispiel wenn eine Familie gegenüber der Von-Parish-Schule wohnt, die Kinder aber in die 1,5 Kilometer entfernte Oselschule schicken muss.“
Der Grund dafür sei simpel: alle schulen müssten ausgelastet sein. Gastschulanträge könnten deshalb nicht damit begründet werden, dass die gewünschte Schule vor der Nase stehe. „Das wird so nicht funktionieren. Der kürzere Schulweg kann nicht maßgebend sein.“ Vogelsgesang bedankte sich ausdrücklich bei den BA-Fraktionen für das geschlossene, einstimmige Auftreten, um die Schulsituation in Pasing Nord baldmöglichst zu bereinigen.
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