Neustart für die Fabrikbienen
Bienenstandort am Wensauerplatz geht in die zweite Saison
Am 20. Mai ist Weltbienentag. Spätestens den wollen der Günzburger Imker Günther Konrad und Hobbyimker Robin Bauer nutzen, um die „Fabrikbienen“ an ihrem Standort am Wensauerplatz hinter der Pasinger Fabrik wieder zum Schwärmen zu bringen. Im vergangenen Jahr siedelte Konrad hier zwei Völker der widerstandsfähigen Carnica-Bienen an und unterstützte das aufwändige und interessante Hobby Bauers nach Kräften.
Der hatte Gefallen an den damals noch verwaisten Holzkästen gefunden und sich mit großem Engagement an die Pflege der zwei Völker gemacht. „Es war eine tolle Saison“, so Bauer. „Ich habe wahnsinnig viel gelernt. Danke für die viele Unterstützung.“ Bei den Nachbarn ringsumher habe er ebenfalls viel Zuspruch erhalten. „Die Leute waren total interessiert. Zwischenfälle, Beschwerden oder Ärger mit Bienenstichen hatten wir nicht.“
„Es war ein Erlebnis!“
Auch in der Kinder- und Jugendwerkstatt der Pasinger Fabrik fand Bauer viel Unterstützung. Zum „Fabrik-Bienenaktionstag“ Anfang Mai berichtete die Leiterin Conny Beckstein von den vielen Aktionen im letzten Jahr. Rahmenpflege, Füttern, Kerzenziehen, Wachsarbeiten – das sei alles möglich gewesen, erzählt sie. Insgesamt zwei Kilogramm Wachs hätten die Kinder in der Adventszeit zu Kerzen verarbeitet, so Beckstein. „Es war ein Erlebnis!“
Die beide Imker kamen ebenfalls zum Aktionstag und standen den Kindern Rede und Antwort zum Imkern und zum „Honigpressen“, es gab Honig zum Kosten und Basteln mit Wachs. Nur Bienen gab es nicht. „Wir warten auf warmes Wetter“, so Bauer, „um die neuen Völker anzusiedeln.“ Das Wetter im vergangenen Jahr sei viel zu heiß und trocken gewesen. „Die Bienen sind am Schluss total erschöpft gewesen und haben sich leider mit der Varoa-Milbe angesteckt.“
Neue Bienenvölker vorbereitet
Zum Ende des Jahres seien die beiden Bienenstöcke komplett verwaist gewesen. „Wir erklären uns das nur so, dass die Schwärme mit Insektenvernichtungsmittel in Berührung gekommen sind und nicht mehr in den Stock zurückgefunden haben“, bedauert Konrad. „Das passiert und ist natürlich sehr traurig.“ Er hat inzwischen zwei Ableger vorbereitet, die auf den Abtransport von Günzburg nach Pasing warten. „Wir werden die Zusammenarbeit wieder sehr eng mit der Pasinger Fabrik gestalten“, so Konrad. „Spätestens alle zehn Tage muss man bei den Bienenstöcken vorbeischauen.“
Im Sommer gibt es dann auch wieder den Pasing-Honig. „Wir pressen und schleudern nicht. Das ist eine alte und sehr schonende Methode der Honiggewinnung, bei der vor allem die Bienen nicht zu kurz kommen. Sie brauchen den Honig als Nahrung und Schutz.“ Beckstein: Wir freuen uns alle schon sehr auf die Bienen und darauf, dass wir wieder mithelfen dürfen.“
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