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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Kahlschlag für Schwarzbau
Illegale Baumfällungen und Schwarzbau an der Haberlandstraße
Am einst grünen Eck der Kreuzung Lortzing-/Haberlandstraße klafft nun eine große Lücke. 15 große und gesunde Bäume sind gefällt und ein Container errichtet. Auf Hinweis von Bürgern beobachtete der SPD-Landtagsabgeordneter Florian Ritter die illegalen Fällungen und fürchtet nun um die Kleingartenanlage. „Die Eingriffe sind massiv und ohne Genehmigung. Wir fordern die Lokalbaukommission auf, schnell und entschlossen zu handeln. Wenn unsere Vermutungen stimmen, muss umgehend der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden.“
Und auch SPD-Stadtrat Christian Müller wetterte: „Das ist ein starkes Stück!“ Die gesamte Fläche mit den Tennisplätzen und den Kleingärten entlang der Haberlandstraße war vor einigen Jahren vom Eigentümer DB Immobilien an den neuen Eigentümer Fortune Grundstücksverwaltung GmbH verkauft worden. Zunächst habe der versucht, das Referat für Stadtplanung und Bauordnung von einer Wohnbebauung zu überzeugen. „Nachdem bereits hier signalisiert wurde, dass dies Vorhaben keine Aussicht auf Erfolg hat, will man wohl jetzt Fakten schaffen." Mittlerweile sei ein Autohandel dort aktiv, „in unseren Augen ist der Container ein Schwarzbau und ohne Genehmigung aufgestellt.“
Kleingartenanlage muss bleiben!
Gemeinsam mit Fraktionskollegen des Bezirksausschusses 21 (BA) seien alle Schäden dokumentiert. BA-Mitglied Rüdiger Schaar dazu: „Aus unserer Sicht wurde dort nicht nur eine Grünfläche geschädigt, sondern auch eine Öko-Fläche. Wir werden jetzt über den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing dafür sorgen, dass die Vorgänge lückenlos aufgeklärt werden und entsprechende Konsequenzen gezogen werden.“
Wichtigstes Ziel sei es, dass die Kleingartenanlage bleiben könne, betonte Müller. Der Anlage drohte schon beim Grundstücksverkauf 2011 das Aus. Die Münchner Firma Fortune Grundstücksverwaltung GmbH wollte die Pachtverträge kündigen, diese seien allerdings mit der Stadt München geschlossen und auch nur durch München kündbar. „Die insgesamt 146 Pächter der Kleingartenanlage sind besorgt. Versuche, sie aus den Pachtverträge zu klagen, gibt es bereits“, so Müller. „Mit dem illegalen Vorgehen soll womöglich die Zukunft des Grundstücks besiegelt werden. Das ist nicht hinnehmbar!“
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