"Einschnitt wird enorm"
Ortstermin und Vorgespräche zum notwendigen Ausbau der Menzinger Straße
In der letzten Obermenzinger Bürgerversammlung forderten mehrere Bürger den Ausbau, zumindest aber die Verkehrsberuhigung der Menzinger Straße. In einem Ortstermin hatten sich nun Stadträtin Heike Kainz, Mitglieder des Bezirksausschusses 21 (BA) sowie Vertreter aus Bau- und Planungsreferat und KVR ein Bild vom Zustand der Straße gemacht. „Wir haben uns dafür viel Zeit gelassen und sind die wirklich lange Straße abgeschritten“, erinnerte sich Kainz. „Alle Forderungen der Bürger sind berechtigt“, resümierte sie anschließend.
Diese waren: fehlender oder extrem schmaler Bürgersteig, Bäume auf Fußweg, gefährliche Bahnunterführung, fehlender Platz für Radfahrer, schlechter Straßenzustand bei starker Verkehrsbelastung und zu hohem Tempo. Das Fazit des Planungsreferats lautete: „Diese Straße können wir nicht in diesem Zustand lassen. Sie ist zu marode, um sie zu erhalten. Ein Ausbau ist notwendig“, so Eva Bördlein vom Baureferat/ Straßenplanung.
Tempo 30 jetzt!
Auch das KVR sah eine große Notwendigkeit, Maßnahmen für die Verkehrssicherheit zu ergreifen. Das gelte für den Fahrbahnbereich, den Radverkehr und den Fußgängerbereich gleichermaßen, wie Peter Geck vom KVR betonte. Als erste Maßnahme werde sich das KVR um die sehr schnelle Durchsetzung eines Tempo-30-Gebots kümmern. Bauliche Maßnahmen sollten aber unbedingt folgen, so Geck. Tempo 30 ist nur der allererste Schritt.
„Im Prinzip war uns das allen schon klar“, meinte BA-Vorsitzender Romanus Scholz. „Auf die Schnelle lässt sich da erst einmal nichts machen, der Ausbau muss in Ruhe geplant und durchdacht werden.“ Die Durchsetzung eines Tempo-30-Gebiets begrüßte der BA ausdrücklich. „Wir hatten schon des Öfteren Bürgeranfragen zur Geschwindigkeitsbegrenzung bei uns vorliegen. Zeitweise galt dies sogar schon in der Menzinger Straße, wurde dann aber wieder aufgehoben, weil sich auch dagegen Bürger beschwerten. Nun wird Tempo 30 aber aus Verkehrssicherheitsgründen eingeführt. Das ist verbindlich.“
Zeitnahe Infoveranstaltung
Für dir Planungen ergeben sich vier Fragen: Sind Grundstücksankäufe notwendig? Müssen Bäume gefällt werden? Hat der Ausbau Auswirkungen auf die Kanalanschlüsse? „Und die letzte und entscheidende Frage ist nach den Kosten, die auf die Grundstückseigentümer zukommen“, so Scholz. „Diese können erheblich sein. Deswegen fordern wir eine zeitnahe Einwohnerversammlung.“ Und auch Kainz bestätigte: „Aus gesamtstädtischer Sicht ist der Erstausbau einer Straße immer ein enormer Einschnitt für alle. Hier wird sich das gesamte Straßenbild ändern. Deswegen möchte ich daran appellieren, sensibel zu planen und die Anwohner einzubeziehen. Schließlich soll die Planung die größtmögliche Akzeptanz erfahren.“
Die ebenfalls in der Kritik stehende Bahnunterführung bleibe allerdings in Verantwortung der Bahn. „An der gefährlichen Ecke können wir nichts ändern“, bedauerte Scholz. „Allerdings hat uns die Bahn neue Markierungen versprochen. Wie die Bahn mit einer notwendigen Sanierung umgeht, entzieht sich leider unserem Einfluss.“
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