Weniger Straftaten
Polizeibericht für Neuhausen-Nymphenburg
Mit 170 Beschäftigten betreut die Polizeiinspektion (PI) 42 (Landshuter Allee 38) die rund 100.000 Einwohner des Bezirks Neuhausen-Nymphenburg (Bezirk 9). Im Rahmen der diesjährigen Bürgerversammlung gab Polizeioberrat Johann Zinkl, der die PI 42 stellvertretend leitet, Einblick in die aktuellen Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung und in die Unfallstatistik für den Stadtbezirk 9. Die Coronapandemie habe die Entwicklungen und die daraus resultierenden Zahlen beeinflusst, erklärte Zinkl. 1.700 Einsätze verzeichnet die PI 42 für das Jahr 2021. Dabei seien die Zahlen im Bereich der Verkehrsunfälle mit 3.100 Unfällen ähnlich hoch wie im Jahr 2020. Die Zahlen der Straftaten sind sogar gesunken.
Mehr online-Betrug
Die sogenannte Häufigkeitszahl gibt Auskunft, über die durchschnittliche Zahl der begangenen Straftaten. Dabei werden die Taten auf 100.000 Einwohner runtergerechnet. Für den Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg beträgt die Häufigkeitszahl für das Jahr 2021 3.700 Taten, das sind sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Zum Vergleich zeigte Polizeioberrat Zinkl auf: Für das Stadtgebiet München liegt die Zahl bei 4.700, für Bayern bei 3.800, für Berlin bei 13.300 und für Frankfurt bei 11.000. „Das zeigt, dass man sich in unserem Viertel nicht unsicher fühlen muss“, so Zinkl. Einen Anstieg der Delikte gab es indes im Bereich des online-Betrugs: „Die Zahl stieg um über 30 Prozent auf jetzt 400 Delikte“, erklärte Johann Zinkl.
„Historisch niedrigster Stand“
450 Fahrräder und 9 Autos wurden im 9. Bezirk gestohlen, in etwa genauso viele wie im Jahr 2020. Die Zahl der Wohnungseinbrüche befinde sich für 2021 auf „historisch niedrigstem Stand“, wie der Polizeioberrat erklärt. „Nur“ 17 Wohnungseinbrüche wurden verzeichnet, wovon die Hälfte im Versuch abgebrochen wurde. Dies sei ein Rückgang von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zinkl betont jedoch, diese niedrige Zahl sei der Pandemie und dem damit verbundenen Home office etc. geschuldet. „Die Zahlen werden sicher wieder steigen“.
Jugendarbeit
Aktiv sei die PI 42 im Bereich der Jugendarbeit und zeige etwa besonders bei der Gruppe „NHS 19“ Präsenz. Die Gruppe bestehe aus 14- bis 17-Jährigen. „Die begehen Straftaten quer durchs Gesetzbuch“, so Zinkl. Sechs Jugendlich säßen aktuell ein, vier weitere seine auf Bewährung entlassen.
Im Blick behalte die Polizei auch die Gerner Brücke, die während der Corona-Zeit noch intensiver zum Feiern genutzt wurde als bisher. „Es ist schwierig die Interessen von Anwohnern und Jugendlichen unter einen Hut zu bringen“, so Zinkl. Zeitweise habe man bis zu 200 Personen auffordern müssen, den Ort zu verlassen.
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