Wechsel perfekt
Nach SPD-Austritt: Henriette Thoma kandidiert für die CSU
Henriette Thoma, Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), kandidiert auf der Bezirkssauschussliste der CSU in Neuhausen-Nymphenburg und hat kürzlich den CSU Mitgliedsantrag gestellt. Vor sechs Jahren war Henriette Thoma noch für die SPD in den BA 9 eingezogen – zeigt sich jedoch tief enttäuscht von der SPD Stadtrats- und Stadtteilpolitik. „Folgerichtig habe ich mir eine neue politische Heimat gesucht, die mehr meinen Vorstellungen entspricht“, erklärt die 66-Jährige. „Als Gründungsmitglied der Bürgerinitiative ‚Pro Landshuter Allee Tunnel‘ und betroffene Anwohnerin ist es eine unsägliche Geschichte, was die SPD München hier seit Jahren veranstaltet.“ Alle Oberbürgermeister-Kandidaten und Fraktionen wurden in den letzten fünf Jahren von der Bürgerinitiative mehrfach informiert und kontaktiert, jedoch nur einer habe sich nicht einmal zurück gemeldet: Dieter Reiter von der SPD. CSU-Kandidat Josef Schmid mache sich hingegen gemeinsam mit der CSU im Stadtteil schon lange für die Untertunnelung der Landshuter Allee stark.
"Querelen und Streit"
Bis Ende der Legislaturperiode ist Henriette Thoma jetzt fraktionsloses Mitglied. Natürlich habe sie sich ihren Schritt lange überlegt. „Der SPD-Ortsverein Neuhausen ist gespalten und auch in den Fraktionssitzungen hat es immer Querelen und Streit gegeben“, erzählt sie. „Mir ist die politische Arbeit wichtig. Weil die aber aufgrund von Streitigkeiten immer auf der Strecke bleibt, habe ich keine andere Möglichkeit als den Parteiaustritt gesehen.“ Das Ganze gehe schon seit drei Jahren so. „So war keine konstruktives Arbeiten mehr möglich.“ Mit ihrem Austritt aus der SPD bricht Henriette Thoma auch mit einer langen Familientradition. „Schon meine Ur-Ur-Großmutter hat sich für die Rechte der Arbeiter engagiert und auch meine Mutter hat für die SPD gekämpft.“ Sie selbst ist 1978 in die Münchner SPD eingetreten.
Leonhard Agerer, Spitzenkandidat der CSU im BA und Stadtratskandidat auf Platz 42, freut sich über den Neuzugang. „Seit einigen Jahren schon haben wir gute und enge Kontakte zu Frau Thoma – daher freuen wir uns über die Kandidatur dieser engagierten und unabhängig denkenden Dame auf unserer Liste.“ Auch wenn die SPD im Stadtteil mittlerweile versucht mit der Tunnellösung Wahlkampf zu machen, sei dies aus Sicht der CSU ein reiner Wahlkampfgag. „Die Neuhauser SPD-Ortsvereine sollten endlich ihre Parteioberen überzeugen – und nicht mit Unterschriftensammlungen unseren Bürgern Sand in die Augen streuen.“ Bereits vor Jahren hatte die Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ eine Machbarkeitsstudie zum Tunnel gefordert.
Neuhausen-Nymphenburg ist durch die Landshuter Allee und einen Strom von bis zu 150.000 Autos am Tag zerschnitten. Über 10.000 Menschen werden deshalb tagtäglich auf dem Abschnitt von Lärm, schädlichen Abgasen und Feinstaub beeinträchtigt.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH