„Enormes Engagement“
Maria-Ward-Realschule als Fairtrade-School ausgezeichnet
Die Erzbischöfliche Maria-Ward-Realschule Nymphenburg ist „Fairtrade-School“. Seit zwei Jahren engagieren sich Lehrkräfte und Schüler in Projekten, bei Elternsprechtagen, Schulfesten und im Pausenverkauf für den Einsatz fair gehandelter Produkte. „In Zeiten der Globalisierung und des multikulturellen Zusammenlebens sowie vielen weiteren Belangen unserer Gesellschaft gewinnt das soziale Engagement immer mehr an Bedeutung“, betont Schulleiterin Gabriele Wucholt. „Dieser Einsatz unserer Schülerinnen wird durch diese Auszeichnung gewürdigt und dazu die Bedeutung von verantwortungsvollem Umgang mit der Natur und Menschen auf der ganzen Welt hervorgehoben.“
Mit der Gründung eines Fairtrade-Teams an der Schule war zu Beginn des Schuljahres auch der letzte Schritt in Richtung „fairer Schule“ vollzogen, denn die Einrichtung einer solchen Gruppe ist eines der fünf Kriterien für die Bewerbung um das Siegel „Fairtrade-School“. Das Schulteam, in dem Lehrer und Elternbeiräte zusammen mit Fairtrade-Koordinator Alexander Sachsenhauser sowie Schülerinnen der Eine-Welt-AG vertreten sind, trifft Beschlüsse, die von der Eine-Welt-AG im Verlauf des Schuljahres umgesetzt werden. Die Schülergruppe ist schon seit zwei Jahren unter der Leitung von Alexander Sachsenhauser an der Schule aktiv und engagiert sich in regelmäßigen Projekten für die Umsetzung der fairen Idee an der Schule.
Ein Stück Schulalltag
Der faire Handel ist an der Maria-Ward-Realschule bereits ein Stück Schulalltag geworden. Beispielsweise wird an der gesamten Schule ausschließlich fair gehandelter Kaffee verwendet und in den Pausen findet regelmäßig ein Verkauf des Eine-Welt-Kiosks statt. Auch bei Abendveranstaltungen wie Konzerten und Elternabenden ist der Kiosk vertreten. „Ich finde es toll, dass die Fairtrade-Idee an der Schule etabliert wird“, betont auch Martina Groß, die Vorsitzende des Elternbeirats. „Das Ganze wird in viele schulische Bereiche einbezogen. Damit lernen die Schülerinnen auch Verantwortung zu übernehmen.“
Initiiert hatte die Fairtrade-Idee Thea Saam. „Ich bin mit dem Thema praktisch aufgewachsen, weil ich schon sehr früh in meiner Pfarrei mit Fairtrade in Berührung kam“, erzählt die Schülerin, die aktuell in der 10. Klasse ist und nach dem Besuch der Wirtschafts-FOS auch "Fairtrade" in den Niederlanden studieren will. „Vor zwei Jahren hatte ich mir überlegt, das auch an der Schule zu initiieren und habe gleich Unterstützung bekommen. Wir haben eine tolle Schule und ich bin sicher, dass das so nicht überall möglich gewesen wäre.“ Zusammen mit Marlene Hinderegger und Franziska Lahner sowie Lehrer Alexander Sachsenhauser war die Idee zur Eine-Welt-AG geboren. „Auf die Auszeichnung zur Fairtrade-School bin ich richtig stolz.“ Mittlerweile besteht die Eine-Welt-AG an der Maria-Ward-Realschule aus 13 Schülerinnen.
Kreativ umgesetzt
Die offizielle Siegelvergabe wurde an der Schule in einem Festakt gemeinsam mit der gesamten Schulfamilie und Ehrengästen in der Aula der Maria-Ward-Realschule gefeiert. Von Musikbeiträgen der Schülerinnen umrahmt präsentierte die Eine-Welt-AG dem Publikum die Erfolgsgeschichte „Fairtrade“. Die offizielle Verleihung erfolgte durch Hannah Rüther von TransFair e.V. „Es ist umwerfend, wie toll sich die Schülerinnen hier engagieren“, erklärt die Fairtrade-Referentin. „Über die Schule ist es möglich, den Fairtrade-Gedanken in die Gesellschaft und die Familien zu tragen. Hier an der Schule werden viele Ideen sehr kreativ umgesetzt. Es ist ein wirklich enormes Engagement, das die Schülerinnen hier an den Tag legen.“ Die Maria-Ward-Realschule ist die dritte Schule in München, die das Siegel als „Fairtrade-School“ erhält. Die Urkunde und den Titel bekommt die Schule auf zwei Jahre verliehen. Im Rahmen der Auszeichnungsfeier nutzte die Eine-Welt-AG die Gelegenheit, die erwirtschafteten Erlöse aus dem Eine-Welt-Kiosk in Höhe von 300 Euro an den Verein „Jambo Bukoba“, der in Tansania vor allem Mädchen und Frauen unterstützt, als Spende zu überreichen.
Auf Fairtrade-Koordinator Alexander Sachsenhauser und seine Wahlfachgruppe kommen nach der Ernennung der Maria-Ward-Schule zur „Fairtrade-School“ auch einige neue Aufgaben zu. Dazu gehört unter anderem die regelmäßige Dokumentation aller fairen Produkte für die Öffentlichkeit in einem eigenen Blog. Doch Alexander Sachsenhauser sieht dem gelassen entgegen: „Die Schülerinnen sind mit großer Freude und einem enormen Engagement dabei – da werden wir auch diese Herausforderung meistern und sicherlich viele neue Interessenten für das Wahlfach gewinnen.“
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