Wer gibt seine Daten preis?
Corona hat der Bequemlichkeit die Tür etwas weiter geöffnet
Die Pandemie verändert das Leben nachhaltig: Mehr als die Hälfte der Befragten (51%) wollen auch "nach Corona" das digitale Arbeiten (Home-Office, Videokonferenzen etc.) nutzen. Das ergab eine Umfrage im Auftrag der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen. Die Befragung wurde allerdings nur online durchgeführt und hatte lediglich 1.009 Teilnehmer.
"Digital" ersetzt Treffen mit Freunden
Am ausgeprägtesten ist der Wunsch, weiterhin digital von zu Hause zu arbeiten, bei der Zielgruppe der 30- bis 44-Jährigen; hier wollen 71 % nicht mehr auf das digitale Arbeiten verzichten. Diese Zielgruppe ist auch führend, wenn es darum geht, künftig Essen oder Waren digital zu bestellen und nach Hause liefern zu lassen – 50 % dieser Altersgruppe wollen dies weiterhin tun. Ein Fünftel (21 %) aller Befragten will sogar im privaten Bereich digitale Treffen mit Freunden abhalten. Für 61 % aller Befragten sind "Echtzeitdaten" vor allem für die Pünktlichkeit des ÖPNV wichtig - sie wollen so z.B. erfahren, ob es noch ausreichend Platz in Bus und Bahn oder wo es freie Parkplätze gibt.
Daten preisgeben und dafür bezahlen
Solche Daten erlauben Fremden Rückschlüsse auf das eigene Bewegungsprofil und Mobilitätsverhalten. Die Bereitschaft zum Teilen der eigenen Daten zu den Vorlieben in der Mobilität ist dennoch hoch: Mehr als die Hälfte (51 %) der Männer würde Fremden Zugriff auf die Daten geben, wie sie die Assistenzsysteme in ihrem Fahrzeug nutzen. Immer noch 31 Prozent würden sogar Protokolldaten über ihren eigenen Fahrstil weitergeben.
Ein großer Teil der Befragten würde nicht nur private Daten preisgeben, sondern dafür auch noch in die eigene Tasche greifen: 29 % der Befragten, die ihre Daten bereitstellen würden, wären heute schon bereit, für ein auf sie angepasstes Mobilitätsangebot mehr zu zahlen.
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