Nicht alle werden es meistern
Digitaler Wandel lässt alte Berufe verschwinden und neue entstehen
Die veränderten Erfordernisse, die aufgrund der Corona-Pandemie entstanden sind, haben zu einem großen Sprung bei den digitalen sowie hybriden Angeboten in der Berufsausbildung geführt. Die Digitalisierung hat mit der Corona-Pandemie einen Schub in allen Bildungseinrichtungen erfahren, belegt der Bericht zur beruflichen Bildung der Stadt München. Diesen zu verstetigen, wird eine dauerhafte Aufgabe für alle Bereiche der beruflichen Bildung sein.
Werden junge Leute abgehängt?
Für die beruflichen Schulen habe der Stadtrat in den letzten Jahren zwar mit mehreren Beschlüssen den Grundstein für die Ausstattung der Schulen, die Entwicklung von Medienkonzepten sowie die Qualifizierung der Mitarbeiter gelegt. Es bleibe aber eine dauernde Herausforderung, dafür zu sorgen, dass benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen nicht abgehängt werden.
Die Einschränkungen eder Coronazeit (z.B. Home Schooling) führten dazu, dass junge Menschen nicht mehr in den Genuss einer optimalen Unterstützung bei der Berufswahl kamen, so die Analyse des Berichts zur beruflichen Bildung der Stadt München. Nicht alle Jugendlichen verfügen über die technische Ausstattung, um an den digitalen Angeboten im vollen Umfang teilhaben zu können. Zudem fehle es teils an derdafür notwendigen Medienkompetenz. Eine besondere Problemstellung sei dabei die Erreichbarkeit benachteiligter und abgehängter Jugendlicher.
Die Herausforderungen werden größer
Durch den Strukturwandel, in dem Berufe verschwinden und neue entstehen, steigen die Anforderungen an alle Arbeitnehmer. So wird der Bedarf an Spezialisten für komplexe Tätigkeiten zunehmen, während insbesondere Fachkräfte weniger nachgefragt werden. Eine gewisse Nachfrage bei Helfertätigkeiten bleibt bestehen, aber auch hier werden sich die Anforderungen verändern.
Der Strukturwandel wird sowohl durch die Verschiebung zwischen den Berufen wie den steigenden Anforderungen an die Erwerbstätigen auch die Inhalte der beruflichen Bildung verändern. Nicht nur der Umgang mit neuen Maschinen, Techniken und Medien, sondern auch veränderte und flexiblere Arbeitsabläufe fordern zunehmend Kompetenzen wie selbstregulative Fähigkeiten, wie Team- und Kooperationsfähigkeiten sowie Prozess-, Lösungs- und strategische Kompetenzen. Dieses steigende Anforderungsniveau an den Einzelnen bringe aber die Frage mit sich, bis zu welchem Grad dieses Niveau über Bildungsmaßnahmen erreicht werden kann. Für einen Teil der Auszubildenden und Erwerbstätigen könne dies zu zusätzlichen Herausforderungen führen, die nicht immer gemeistert werden können.
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