"Sie fördern den Zusammenhalt"
Annegret Kramp-Karrenbauer würdigt Funktion der Anzeigenblätter / "Respekt-Ausgaben" der Münchner Wochenanzeiger mit Medienpreis "Durchblick" ausgezeichnet

"Anzeigenblätter sorgen nicht nur für die soziale und kulturelle Nahversorgung. In ihren Redaktionen sind auch viel journalistisches Herzblut und Können zu Hause", sagte die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. (Foto: BVDA / Bernd Brundert)
Anzeigenblätter sorgen nicht nur für die soziale und kulturelle Nahversorgung. In ihren Redaktionen sind auch viel journalistisches Herzblut und Können zu Hause. Dies betonte die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Festrede zum Medienpreis Durchblick, den der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) zum 14. Mal in Berlin verliehen hat.
"Wochenblätter entfalten soziale Wirkungen"
"Die Wochenblätter entfalten soziale Wirkungen, sie fördern den Zusammenhalt und versorgen Menschen auch in ländlichen Gebieten mit Informationen", würdigte Kramp-Karrenbauer das publizistische Engagement des lokalen Mediums. Die Anzeigenzeitungen tragen so auch zur Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen bei, denn diese beziehe sich bei weitem nicht nur auf die Bereiche Infrastruktur und Versorgung. Der Durchblick-Medienpreis verdeutliche diese lokaljournalistische Leistung, die allerdings nicht immer von allen ausreichend Wertschätzung erführe.
"Sie tragen zur politischen Meinungsbildung bei“
BVDA-Präsident Alexander Lenders begrüßte zur Preisverleihung rund 300 Gäste aus Medien, Politik und Wirtschaft im Meistersaal am Potsdamer Platz. "Die vielen Einreichungen mit einer beeindruckenden journalistischen Qualität sind ein wichtiger Grund, warum viele ehrenamtliche und caritative Organisationen, Sportvereine und kommunale Entscheider auf die redaktionelle Berichterstattung der Anzeigenblätter setzen", sagte Lenders. Dies gelte auch auf der werblichen Seite für Handel, Handwerk und Dienstleistungen im Nahbereich. "Durch vielfältige, aufmerksamkeitsstarke redaktionelle Projekte und Medienpartnerschaften ist uns eines gelungen: den Wert unserer Gattung, den diese für die Gesellschaft hat, überzeugend zu belegen. Anzeigenblätter fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und tragen zur politischen Meinungsbildung bei“, sagte Lenders.
Leser wollen Tipps
Fast 70 Prozent der deutschen Bevölkerung sind gegenüber Anzeigenblättern und Prospekten im eigenen Briefkasten positiv oder neutral eingestellt. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der neuen Leserakzeptanzstudie, die Dr. Johannes Schneller vom Institut für Demoskopie Allensbach bei der Tagung in Berlin vorstellte. Die Studien beleuchtet die Akzeptanz von Prospektbeilagen im Anzeigenblatt und wie sie genutzt werden. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Bei den Menschen ist der Wunsch stark ausgeprägt, sich regelmäßig über Einkaufstipps zu informieren: Fast zwei Drittel der Bevölkerung tun dies mindestens einmal pro Woche oder öfter. Drei Viertel der Bevölkerung schätzen dabei das Anzeigenblatt oder Prospekte als Informationsmedium, die damit den Spitzenplatz belegen.
Die Gewinner des Durchblick-Medienpreises 2019
Viel Kraft
Sieger in der Kategorie "Beste journalistische Leistung" ist Heiner Frost (Niederrhein Nachrichten) mit dem Beitrag "Der falsche Mann". Dieser beleuchte den "Fall Amed A.", der eine bundesweite Aufmerksamkeit bekam. Nirgendwo jedoch wurde er laut Jury-Urteil so detailliert und gut recherchiert beschrieben, wie von Heiner Frost. Welche Kraft in Anzeigenblättern stecke, werde in diesem Beitrag besonders deutlich.
Wichtiges Signal
Der erste Preis in der Kategorie "Leser- und Verbrauchernähe" geht an die Münchner Wochenanzeiger (Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger, Samstagsblatt) für die Schwerpunktausgabe "Fürchtet euch nicht" zum Thema "Respekt". Die Wochenanzeiger setzen in ihren Schwerpunktausgaben ein Gegengewicht zu Hass und Hetze, indem sie viele Menschen befragt haben, wovor sie Respekt haben. Für die Jury steht fest: Respekt ist das Fundament einer lebenswerten Gesellschaft. Deshalb sei der Beitrag von so fundamentaler Bedeutung. Dieser erste Preis setze ein wichtiges Signal in Gesellschaft und Politik.
Große Anerkennung
Als Sieger in der Kategorie "Innovation – die beste Idee des Jahres" zeichnete der BVDA die WochenKurier Lokalverlag (Dresden / Cottbus) für die Aktion "WochenKurier sucht die 'Super-Pfleger'". Die Leser waren aufgerufen, ihren "Super-Pfleger" vorzuschlagen, der vom WochenKurier für sein besonderes Engagement geehrt wurde. Dies ist eine Aktion, bei der Menschen in Pflegeberufen Anerkennung finden, die in der gesellschaftlichen und politischen Debatte viel zu wenig Beachtung erfahren, begründet die Jury ihr Urteil.
Junge Menschen
Der erste Preis in der Kategorie "Beste digitale Aktivität" geht an die Neue Pressegesellschaft (Ulm) für ihr Online-Portal "cityStories by ulmer wochenblatt". Hier sei ein überzeugendes Angebot für junge Menschen entstanden, ist die Jury überzeugt.
Der BVDA-Medienpreis "Durchblick"
Mit dem Durchblick-Preis zeichnet der BVDA jährlich Preisträger in vier verschiedenen Kategorien aus. Mit dem Medienpreis werden Autoren und Verlage geehrt, die sich um die redaktionelle Qualität und publizistische Bedeutung sowie die Innovationskraft der Anzeigenblätter verdient machen und damit zum positiven Image der Gattung beitragen. Nach einer internen Vorauswahl der Favoriten durch die BVDA-Arbeitskreise kürte eine unabhängige Jury die Gewinner.
"Sich in den Werten nahe sein"
So begründen die Juroren den ersten Preis für die Respekt-Ausgabe der Wochenanzeiger:
Josephine Macfoy (Berliner Wochenblatt Verlag GmbH):
Respekt ist ein facettenreiches Thema. Viele Menschen nach ihrer Sichtweise dazu zu fragen, ist insbesondere für ein Lokalmedium ein interessanter Ansatz. So ergibt sich für die Leser nicht nur ein diverses Bild der Mitmenschen, es wird auch deutlich: Ganz unterschiedliche Leute sind sich, ohne einander zu kennen, in den Werten nahe. Ein gutes Signal für den Zusammenhalt.
Juliane Ibold (Der Mittelstandsverbund – ZGV e.V.):
In Zeiten von Despoten, Propaganda, Fake News und Hate Speech sind Rücksichtnahme, Courage und ein respektvolles Miteinander wichtiger denn je – nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Anonymität in den sozialen Netzwerken. Mit „Fürchtet euch nicht“ hat die Wochenanzeiger Medien GmbH es geschafft, das Thema „Respekt“ in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und dem Ausdruck mit 250 befragten Personen ein Gesicht zu geben.
Oscar Tiefenthal (Evangelische Journalistenschule):
Das ertragen können von anderen Meinungen und der respektvolle Umgang miteinander sind nicht selbstverständlich in Zeiten von „Hate speech“ und „Lügenpresse“. In der politischen Debatte und in den sozialen Medien wird wenig Rücksicht genommen. Umso bemerkenswerter ist die Aktion des Münchner Wochenanzeiger „Fürchtet euch nicht“. Absolut preiswürdig.
Stefan Hertel (Handelsverband Deutschland - HDE e.V.):
Respekt gilt heutzutage bei vielen als altmodisch. In den sozialen Medien toben Shitstorms, die Hemmschwelle für schwere Beleidigungen liegt bei vielen niedrig. Umso wichtiger ist es, dass sich der Wochenanzeiger mit einer Serie zu den verschiedensten Aspekten mit dem Thema beschäftigt. Ein klares Zeichen, konsequent umgesetzt: Respekt ist wichtig, ohne ihn wird die Gesellschaft unangenehm für uns alle.
Franz-Reinhard Habbel (KOMMUNAL.HUB):
Respekt ist das Fundament einer lebenswerten Gesellschaft. Er scheint, offenbar verloren zu gehen. Deshalb ist der Beitrag "Fürchtet euch nicht" über Menschen, die Respekt zeigen und mit anderen fair umgehen, von so fundamentaler Bedeutung. Dieser erste Preis setzt ein wichtiges Signal in Gesellschaft und Politik.
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