Roller mit Haken
Wiesnzeit ist für Anwohner belastend
Für die Anwohner ist das Oktoberfest jedes Jahr mit vielen spürbaren Einschränkungen verbunden. Für sie gilt ein dennoch meist gelassenes "Leben und leben lassen". Sendlings Bezirksausschussvorsitzender Markus Lutz (SPD) zog nach dem diesjährigen Oktoberfest das Fazit: "Wir akzeptieren, dass es durch das größte Volksfest der Welt Stress gibt. Für die Anwohner muss er aber erträglich bleiben!"
"Alles wird zugeparkt"
Das gelang nicht in allen Bereichen: Die während der Wiesn "unerträgliche Parksituation" beklagte Roger Wildner (CSU) ebenso wie Elisabeth Robles-Salgado (Grüne), die die Blockade von Rettungswegen ansprach: "Rettungswege werden zugeparkt", sagte sie, "die Fahrer gefährden dadurch andere Menschen!" Sie kritisierte, dass es während der Wiesnzeit zu wenig Kontrollen und Strafzettel gebe. "Es ist schlimmer geworden als im Vorjahr, es wird alles zugeparkt - koste es, was es wolle."
"Hat nicht funktioniert"
Nicht funktioniert hat in der Rückschau des Bezirksausschusses auch der Versuch, Reisebusse nicht bis zur Wiesn vorfahren zu lassen. Zwar gab es Sperrhinweise und Durchfahrverbote, die jedoch häufig nicht respektiert wurden. Ebenso versagt habe die Regelung für E-Scooter. "Das hat nicht funktioniert, das Konzept war für die Tonne", so Robles-Salgado.
Während des Oktoberfestes galt für E-Scooter eine Verbotszone: Innerhalb des Äußeren Sperrrings der Theresienwiese galt ein Fahr- und Parkverbot. Zwischen 17 und 6 Uhr galt während der Wiesn in einem Radius von einem Kilometer um den Äußeren Sperrring hinaus ein Ausleihverbot für E-Scooter (Teile des Westends und das Bahnhofsviertel einschließlich Sendlinger Tor, Stachus, Bahnhofplatz und Hackerbrücke). Die aktuell fünf Roller-Anbieter in München wollten dieses Verbot durch "Geofencing" umsetzen. Das heißt, dass Roller via GPS überwacht werden und dann gestoppt werden, wenn sie eine der Verbotszonen erreichen.
Das hatte zur Folge, dass in Wiesnnähe viele E-Scooter einfach dort hinterlassen wurden, wo die Verbotszone begann. Oft waren die Roller dadurch Hindernisse für Fußgänger oder Hausbewohner, deren Zugänge mit Rollern verstellt waren.
"Radwege waren sauber"
Positiv merkte Markus Lutz aber den Zustand der Radwege rund um die Wiesn an. Die Wege waren während des Oktoberfestes immer sauber, so dass z.B. keine Scherben die Radler gefährdeten. "Das hat besser funktioniert", so Lutz.
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