Gräfelfinger SPD gespalten
Pro- und Kontrastimmen zum geplanten Biomasse-Heizkraftwerk
Am 27. Februar gehen die Gräfelfinger an die Wahlurne und stimmen über das mögliche Biomasseheizkraftwerk in der Würmtalstraße ab. Die lauten Pro- und Kontrastimmen, die Gemeinde weit zu hören sind, veranlassen sowohl die Firma Glück als auch die verschiedenen Gemeinderatsfraktionen in den kommenden Wochen Informationsveranstaltungen durchzuführen.
So geschehen auch am vergangenen Donnerstag, als die Würmtaler SPD-Ortsvereine zu ihrem Ehrengast Natascha Kohnen ins Gräfelfinger Bürgerhaus einluden. Thema der Veranstaltung war die Energiewende. Fürs Würmtal heißt dies konkret: Schaffung eines Regionalwerks und Bau oder Nichtbau des Bio-Holzhackschnitzel-Heizkraftwerks (HKW).
Fraktions- und Ortsvorsitzende Heidi Plank-Schwab setzte sich entschieden für den Bau ein. „Es geht nicht an, gegen Atomenergie zu sein und dann aber in der näheren Umgebung nichts zu akzeptieren, was vielleicht mir rein optisch, rein standorttechnisch nicht gefällt“, argumentierte sie. „Ja, schon ökologisch, aber nicht bei uns. Es weiterhin mit Öl zu organisieren, ist eine sehr veraltete Meinung.“
Gegenwind aus eigenen Reihen
Es entspreche dem Wunsch der Gemeinde, auf regenerative Energie umzustellen, schon allein weil die gemeindeeigenen Gebäude mit veralteten Heizungen ausgestattet seien. Mit zwei unabhängigen Gutachten seien Wirkungen und Unbedenklichkeit des geplanten HKW mehr als sorgfältig geprüft worden. „Beide gaben ein positives Signal“, meinte sie und kritisierte anschließend: „Nicht ganz so schön ist, dass sich Glück für EON und nicht die Stadtwerke als Partner entschieden hat, aber diese Entscheidung lag bei dem Unternehmen.“
Eifrigster Gegner war Franz Lang (SPD), der als Initiator des Bürgerbegehrens „Kein Heizkraftwerk in Gräfelfing“ klarstellte: „Nicht die SPD ist für dieses Projekt, sondern die SPD-Fraktion.“ Damit verwies er auf die über 1.500 Unterschriften, die das Bürgerbegehren ermöglichten. Das für Ende Dezember angesetzte Einigungsgespräch am Runden Tisch mit der Verwaltung und den Betreibern des möglichen HKW hatte die Bürgerinitiative überraschend abgesagt.
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