„Ein bisschen Stolz schwingt mit“
Die Initiative krebskranke Kinder München hilft seit 35 Jahren
Seit 35 Jahren setzt sich die Initiative krebskranke Kinder München e.V. für an Krebs erkrankte Kinder und deren Angehörige ein. Zum Vorstand der Initiative zählen (von links): Ibrahim Alexander Grundner, Christian Münsterer, Therese Madl, Hans Kiel, Carlotta Diekmann, Peter Seyb, Dr. Lothar Stengel-Rutkowski. (Foto: Initiative krebskranke Kinder München)
1985 wurde die Initiative krebskranke Kinder München e.V. aus dem Zusammenschluss betroffener Eltern gegründet. Vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrung wollten sie die Lebenssituation krebskranker Kinder und ihrer Familien verbessern. Bis heute unterstützt die Initiative an Krebs erkrankte Kinder, die in München behandelt werden, sowie deren Angehörige durch vielseitige Maßnahmen, Projekte und finanzielle Förderungen. Der diesjährige 35. Geburtstag der Initiative hätte eigentlich groß gefeiert werden sollen. Doch Corona machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Weder das vorgesehene Sommerfest noch das Fachsymposium zum Thema „Kinderkrebsforschung“ konnten stattfinden. „Das Symposium haben wir erstmal aufs nächste Jahr verschoben“, sagt Hans Kiel, Vorsitzender der Initiative. „Dann feiern wir 35+1. Hoffentlich!“ Den Geburtstag nimmt die Initiative nun zum Anlass, um auf die letzten Jahre zurückzublicken. Auf das, was gewachsen ist und sich weiterentwickelt hat. „Ein bisschen Stolz schwingt da durchaus mit“, so Hans Kiel.
„Man fühlte sich verlassen“
Vieles hat sich in den letzten 35 Jahren für an Krebs erkrankte Kinder verändert. Früher sprach man nicht offen über Krebs, die Medizin war nicht auf dem heutigen Stand, das Leid wie auch die Kindersterblichkeit lag höher als heute. In der Kinderonkologie des Schwabinger Krankenhauses gab es kaum Spielzeug, Bücher oder Bilder an den Wänden, für Eltern galten strenge Besuchszeiten. „Man fühlte sich auf der Station verlassen, eine psychosoziale Betreuung gab es nicht“, erinnert sich Peter Seyb, betroffener Vater und Gründungsmitglied der Initiative krebskranke Kinder München e.V.. „Es gab weder ein Forum für den Austausch zwischen den Eltern noch eine Möglichkeit, sich ausführlicher mit den Ärzten zu unterhalten. All das sollte durch eine Elterninitiative geändert werden“, so das erklärte Ziel.
Verbesserungen erreicht
Schritt für Schritt und durch die Tatkraft der Initiative konnten im Laufe der Jahre etliche Verbesserungen erreicht werden. So wurden mit der Hilfe großzügiger Spenden unter anderem Stellen für psychosoziales Personal finanziert. 1992 sicherte die Initiative die Anstellung der ersten Sozialpädagogin. Inzwischen sind sowohl Musik- als auch Kunsttherapie finanziert und auch am Sportprojekt beteiligt sich die Initiative finanziell. Aber auch für die räumliche Ausstattung der Station konnte die Initiative einiges tun. Eine Elternküche, ein Tagesraum und ein Jugendzimmer wurden eingerichtet. Elternwohnungen konnten angemietet werden, für betroffene Familien, die nicht in München leben. Sie haben nun die Möglichkeit, während der Akuttherapie ihrer Kinder, kliniknah zu übernachten. „Und vor allem bin ich auf unsere Nachsorgestelle KONA, die unser Aushängeschild ist, stolz“, sagt Peter Seyb. Unter anderem hilft KONA (Koordinierte Nachsorge) mit dem Projekt „Jugend und Zukunft“ Jugendlichen und jungen Erwachsene nach einer Krebserkrankung bei der Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche.
Aber auch um trauernde Familie kümmert sich die Initiative krebskranke Kinder, indem sie die Möglichkeit für Beratung und auch Selbsthilfegruppen schafft.
Spenden willkommen
Ausruhen will die Initiative sich darauf aber nicht. Denn auch in der Zukunft gibt es Herausforderungen zu meistern. Unter anderem müssen geschaffene Stellen und auch Projekte weiterhin finanziert werden, was – auch in Zeiten von Corona – vor allem an der Spendenbereitschaft der Menschen hängt.
Spenden sind willkommen unter dem Spendenkonto:
Initiative krebskranke Kinder München e.V.
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IBAN: DE 83 700 202 700 002 440 040
BIC: HYVEDEMMXXX
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