„Die Stimmung war toll“
Germeringer Werktage und Offene Ateliers in der Salzstraße
Seit März ist Holzbildhauer Jürgen-Eide Heyken Vorsitzender des Kunstkreises Germering, nun hat er zusammen mit Steinbildhauer Michael Glatzel erstmals die Germeringer Werktage organisiert. Dabei konnte man die Entstehung von Kunstwerken live erleben, denn sechs Holzbildhauer und fünf Steinbildhauer, darunter zwei aus Germerings ungarischer Partnerstadt Balatonfüred, arbeiteten von 14. bis 23. Juli auf Einladung des Kunstkreises im Garten des Atelierhauses in der Salzstraße an ihren neuen Skulpturen. „Die Stimmung war toll“, berichtete Jürgen-Eide Heyken am Samstag anlässlich der beiden Offenen Ateliertage, „hier konnte man erleben, dass Künstler kreativ wirklich ganz konzentriert arbeiten.“ Häufig seien kunstinteressierte Besucher und angemeldete Schulklassen vorbei gekommen, um die Skulpturen in den verschiedenen Phasen ihrer Umsetzung zu erleben.
An die Germeringer Werktage schlossen sich am Wochenende die Offenen Ateliertage an, die heuer bereits zum achten Mal stattfanden: Zwei Tage lang öffneten die Künstlerinnen und Künstler, die ständig im Atelierhaus arbeiten, ihre Werkräume, zeigten ihre Kunstwerke und beantworteten die Fragen der Besucher. Einen Schirmherr könne man bei diesem Wetter wirklich gebrauchen, meinte Oberbürgermeister Andreas Haas, Schirmherr sowohl der Werktage als auch der Ateliertage, am Samstagnachmittag bei der offiziellen Eröffnung humorvoll, da der heftige Dauerregen alle Gäste in das Haus verbannte, der schöne Garten konnte nicht wie vorgesehen genutzt werden.
Passt zum Ensemble
„Es seien tolle Werktage gewesen“, betonte OB Haas nachdrücklich, „es passt hervorragend zu dem Ensemble der Alten Schule mit dem großen Garten, so etwas hier zu veranstalten.“ Das konnte Jürgen-Eide Heyken nur bestätigen: „Alle Künstler haben sich sehr gefreut, dass wir den Garten zur Verfügung hatten.“ Man habe auch zusammen gekocht und gegessen. „Teilweise war es schon sehr laut, wenn fünf/sechs Kettensägen, Flexen und Trennscheiben gleichzeitig liefen“, musste Heyken allerdings zugeben; konnte die Nachbarn aber bei der Eröffnung der Offenen Ateliertage trösten: „Nun sind die Werktage vorbei!“.
Die im Germeringer Atelierhaus (Salzstr. 27) ansässigen Künstlerinnen und Künstler boten jedenfalls ein umfangreiches Spektrum unterschiedlichster Arbeiten: Gerhard Baumgärtner zeigte kontrastreich und spannungsvoll aufgebaute Malerei; Jürgen-Eide Heyken präsentierte seine außergewöhnlichen Holzskulpturen voll schwingender Linien; bei Ortfried Engler gab es großformatige Pigmenttusche-Zeichnungen und mehrschichtige Ölbilder, die auf seinen eigenen Fotografien basierten.
Werkräume und Ateliers
Cornelia Fuchsluger setzt sich intensiv mit experimenteller Keramikarbeit auseinander. Michael Glatzels künstlerische Arbeit charakterisieren einerseits lichtdurchflutete Glasbilder, andererseits archaische Stein-Skulpturen. Deborah Hanrieder schafft abstrakte Erzählbilder unter Verwendung fotorealistischer Elemente. Andrea Manhardt setzt sich seit Jahren intensiv mit monochromer, farbgewaltiger Acrylmalerei auseinander. Gudrun Ryssel fasziniert in der intuitiven Bildgestaltung das differenzierte Spiel mit Farben. Bei Irene Wührl-Petry dienen Fundstücke als Inspiration und werden in Mischtechnik, Wachs und Collage verarbeitet.
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