"Angebot deckt bei weitem nicht die Nachfrage"
Imhof wirbt für den Ausbau von Kurzzeitpflegeplätzen
Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Hermann Imhof (MdL), appelliert an die Träger der Pflegeeinrichtungen, das Angebot an Kurzzeitpflegeplätzen zu erhöhen. Imhof reagiert damit auf die unzähligen Beschwerden pflegender Angehöriger, die ihn erreichen. „Das Angebot deckt bei weitem nicht die Nachfrage. Kurzzeitpflegeplätze sind Mangelware sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum“, stellt Imhof fest.
Rund 75 Prozent aller Pflegebedürftigen in Bayern werden zuhause gepflegt. Um pflegende Angehörige zu entlasten, hat das Pflegestärkungsgesetz I die Möglichkeiten, Verhinderungs- und Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen, ausgebaut und untereinander besser kombinierbar gemacht. Imhof moniert: „Fehlende Kapazitäten an Pflegeplätzen lassen letztendlich die vom Gesetzgeber vorgesehenen Entlastungsmöglichkeiten ins Leere laufen.“ Laut Hermann Imhof wird es für pflegende Angehörige immer schwieriger, kurzfristig einen Pflegeplatz zu bekommen, um eine Krisensituation in der häuslichen Pflege zu bewältigen oder übergangsweise im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt.
Extreme Probleme haben berufstätige pflegende Angehörige, die entsprechend ihrer eigenen Urlaubsplanung eine frühzeitige Zusage für einen Kurzzeitpflegeplatz benötigen. Neben den Trägern will der Patienten- und Pflegebeauftragte auch die Kommunen und Landkreise sensibilisieren und bittet sie, dem Mangel entgegenzuwirken: „Das Pflegesystem würde ohne pflegende Angehörige zusammenbrechen. Ich setze mich dafür ein, dass sie wenigstens die ihnen gesetzlich zustehenden Möglichkeiten in Anspruch nehmen können."
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