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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Wie finden die Worte in die Musik?
Herbert Grönemeyer beim Lyrik-Kabinett über Rhythmus, Reim und andere Webstühle
Von der Melodiefindung über den ‚Bananentext‘ zur finalen Studioaufnahme – das Making-Of von Herbert Grönemeyers Songtexten und Kompositionen ist ein eigenes Faszinosum. Nun besteht für das Münchner Publikum eine einzigartige Gelegenheit, von Grönemeyer selbst Einblicke in diesen Prozess zu gewinnen. Die Stiftung Lyrik Kabinett hat den Musiker zu einem außergewöhnlichen Format nach München eingeladen: zu einem Gespräch mit seinem Freund, dem Dichter Michael Lentz, der bereits auf Grönemeyers CD Mensch live (2003) im Dialog mit ihm zu hören ist und der den eindrucksvollen Band Herbert Grönemeyer, Liedtexte und Bilder von 1980-2004 (Schirmer / Mosel, 2004) mit einem Essay eröffnet. Als Spezialausgabe der seit Jahren renommierten Münchner Reden zur Poesie ist hier ein spannender und abwechslungsreicher Austausch der Künstler zu erleben: über Text und Stimme, Sprachspiel und Ernst, Unsinn und Sinn, Mensch und Menschen.
Am Anfang ist alles "Banane"
Die Alben von Herbert Grönemeyer (geb. 1956), darunter Ö (1988), Bleibt alles anders (1998), Mensch (2002) und Tumult (2018) haben sich millionenfach verkauft. Am Anfang gibt es nur „Bananentexte“: Unsinnstexte, mit denen er erste Melodieentwürfe testet. Am Ende stehen Zeilen, die sich durch ihre Klarheit, menschliche und politische Positionierung auszeichnen und die von einer besonderen Stimme verkörpert werden.
Michael Lentz (geb. 1964) ist Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, schreibt Lyrik und Prosa, führt Musikprojekte durch und vermittelt Experiment und Soundpoesie. Er gewann 1998 die deutschsprachige Poetry-Slam-Meisterschaft und 2001 mit dem Prosatext Muttersterben den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seit 2006 ist er Professor für Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, 2012/13 hielt er die Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Sein jüngster Roman "Schattenfroh. Ein Requiem" erschien 2018.
Herbert Grönemeyer am 8. Dezember
"Im Texttunnel – Die Worte müssen in die Musik. Über Rhythmus, Reim und andere Webstühle", das Gespräch mit Herbert Grönemeyer und Michael Lentz, findet am Donnerstag, 8. Dezember, um 19 Uhr im Hörsaal 140, Ludwig-Maximilians-Universität 1. OG (barrierefrei, Eingang Amalienstraße) statt. Eintritt 12 bzw. 8 Euro.
Vorverkauf im Lyrik Kabinett unter info@lyrik-kabinett.de oder zu den Öffnungszeiten der Bibliothek (10-12 Uhr, 13-17 Uhr, Amalienstr. 83a).
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