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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Mehrzweckhalle ein unbedingtes Muss"
Vergangene Woche behandelten wir sowohl in den Mittwochsausgaben (26. Februar) als auch im SamstagsBlatt (1. März) das Thema Münchner Sportstätten. In der Zwischenzeit erreichten die Redaktion weitere Zusendungen zu diesem Thema. Friedrich Willert, Chronist für Schwerathletik und Archivar der Alten Münchner Athleten schrieb in einer Mail: "Zu Ihrer Anfrage möchte ich mit einem Artikel beitragen. Man muss die Weichen jetzt stellen und nicht zu spät!" In seinem Leserbrief erklärt er, weshalb der ESV Neuaubing dringend eine Mehrzweckhalle benötigt:
"Vor 80 Jahren stellte die Reichsbahn für ihre Bediensteten und Arbeiter eine Turnhalle und ein Sportgelände zur Verfügung, das aber erst noch gerodet werden musste, um darauf den Sportplatz, das Vereinsheim, die Tennis- und Schießanlage nach Unmengen von Freizeitstunden entstehen zu lassen. Ungefähr 10.000 Personen - der RAW, die Schlafwagen-Gesellschaft, die Dornier, die Bewohner der Kolonie, der Genossenschaft und die Einwohner Lochhams - waren damals das Einzugs-Gebiet.
Vor 40 Jahren wagte Reinhold Schertl einen großen Schritt mit der Errichtung der jetzigen Sporthalle. Trotz Olympiade wurden alle Stellen um Zuschüsse, Förderungen und Kredite ersucht, was nach vielen Mühen auch von Erfolg gekrönt war. Ganz besonders ist das Engagement von Norbert Stellmach hervorzuheben. Die Benutzer der Sportanlagen hatten sich verdoppelt, Westkreuz und Neuaubing-West waren dazugekommen. Die Zahlen der Bediensteten der Werke hatten sich dagegen stark reduziert.
Nun wieder 40 Jahre danach ist inzwischen die Einwohnerzahl des BA22 auf 30.000 gestiegen, auch werden die ESV-Angebote von Alt-Aubing, Lochhausen und Langwied stärker angenommen. Aber auch die ersten Bewohner Freihams haben sich schon eingetragen.
Mit dem jetzigen Bestand an Übungsplätzen (Turnhallen) ist mit dem immer umfangreicherem Angebot nicht mehr Schritt zu halten. Die beste Lösung wäre, wenn das gesamte an der Westseite angrenzende Areal dem ESV zu Verfügung gestellt werden könnte. Die Stadt und der Staat haben die Verpflichtung, ihre Bürger gerade in bewegungsfördernden Maßnahmen zu unterstützen.
Umbauten nötig
Für das Areal wäre eine Mehrzweckhalle mit Tribühne und Parkplatz ein unbedingtes Muss. Im Münchener Westen gibt es keine derartige Halle, um Mannschaftssportarten wie Baskettball, Volleyball, Hallenhand- und fußball zu spielen. Natürlich wäre diese Halle auch tagsüber für den Schulbetrieb nutzbar. Eine derartige Halle hat der MTV Milbertshofen - die Gerätschaften können unter die Tribühne verbracht werden.
Eine weitere Überlegung wäre, anstelle der alten Tennisanlage einen Pavillon für Kraftübungen und Fitness zu errichten, mit Zu- und Abgang in das Untergeschoss der Sporthalle (beim Schaukasten der Gewichtheber). Der Bad- und Saunabereich wäre als Damenumkleide (mit Duschen und WCs) umzugestalten. Der bisherige Damenumkleidebereich könnte anderweitig verwendet werden.
Das wären meine Vorstellungen. Wenn diese verwirklicht werden könnten, könnte man durchaus von einem Sportpark reden."
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