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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"'Das Internet' hilft nicht"
Gespendete Masken-Eigenbeteiligung geht an die Tafel
Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ein funktionierender - inhabergeführter - Einzelhandel, lebendige Gastronomie und Dienstleistung machen aus einer Schlafstadt ein attraktives Quartier für jung und alt. Davon sind Katrin Schmidt und Dr. Sebastian Baehs überzeugt.
Schmidt ist Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes Germering e.V. engagiert sich im Stadtrat und betreibt seit vielen Jahren die Buchhandlung „Lesezeichen“ in Germering. Beide engagieren sich für den Einzelhandel und den Tourismus in ihrer Region. Der Corona-Lockdown bringt nicht nur Gewerbetreibende in allergrößte Schwierigkeiten.
Auch Vereine und gemeinnützige Organisationen wie „Die Tafel“ leiden unter den Maßnahmen, wie Dr. Baehs bei einem Gespräch in seiner Apotheke in Starnberg erfuhr. Ohne Gastro bleibt einfach weniger übrig, was lokal gespendet werden kann. Und so kam Dr. Baehs, der auch die Apotheke im GerMedicum und die Kurfürsten-Apotheke in Germering betreibt, auf die Idee, die Eigenbeteiligung der Masken-Coupons an die Germeringer Tafel zu spenden.
Die Tafel versorgt wöchentlich viele Germeringer mit geringem Einkommen mit frischen Lebensmitteln. 2 Euro können viel oder wenig Geld sein. "Daher haben wir anfangs darauf in meinen vier Apotheken verzichtet, mussten aber aufgrund von Eilanträgen gegen diese Vorgehensweise davon Abstand nehmen", sagt Sebastian Baehs. So entstand die Idee, das vereinnahmte Geld dorthin zu geben, wo es nötig gebraucht wird.
"Verantwortung für unser Umfeld können wir als Einzelhändler nur übernehmen, wenn wir durch lebendige und gesunde Innenstädte auch das notwenige unternehmerisches Spiel haben. Vielen Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern steht das Wasser mehr als bis zum Hals. Coronabedingt muss die Politik hier dringend helfen! Sonst sind langfristig auch lokale Projekte wie 'Die Tafel' in Gefahr", warnt Dr. Baehs.
"Wer als Verbraucher lokal kauft und konsumiert, sorgt auch für die notwendigen Mittel für Vereine und Gemeinnützigkeit vor Ort. 'Das Internet' hilft jedenfalls nicht", unterstreicht Dr. Baehs.
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