„Weihnachten komplett ohne Geschenke“
Michael Mayer, Vorstandsvorsitzender Kleingartenverein SW52
Mein schönstes Weihnachten war ein Weihnachten komplett ohne Geschenke. Das entspannt schon extrem in der Vorweihnachtszeit. Ich finde den Kommerz mit dem Fest fast schon abstoßend. Das mit dem Kommerzgedanken ist selbst damals schon Karl Valentin aufgefallen. Er umschrieb es in seiner unnachahmlichen Art etwa so: Er freut sich auf die Zeit nach Weihnachten, weil es nach der „staaden Zeit“ dann endlich wieder ruhiger wird. Und damit spricht er mir aus der Seele. Meist geht der Alltags- und Arbeitsstress bis zum Abend des 23. Dezember, dann soll man kurz besinnlich sein und sich über die hektisch besorgten Geschenke freuen (die man sich meist gar nicht gewünscht hatte) und einen Tag später ist alles vorbei. Eigentlich Gott sei Dank, denn dann ist meist Urlaubszeit und man kann endlich zur Ruhe kommen – aber eben erst nach Weihnachten. Als dann unsere Tochter da war, war es natürlich vorbei mit einem geschenklosen Weihnachten. Dafür war es sehr schön, die großen Augen und die (echte) Freude über ein Geschenk mitzuerleben.
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