Mit der Tram soll das Rückgrat stärker werden
Über die Finanzierung wird erst im Januar gesprochen
Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben für einen Ausbau des Tramnetzes. Unter Federführung der SWM und MVG können nun erste Planungsschritte für vier neue Tramstrecken vorangetrieben werden. Über den Großteil der Finanzierung des ÖPNV-Bauprogramms in Höhe von 530,8 Millionen Euro soll aber im Januar 2022 entschieden werden.
Der ÖPNV ist das Rückgrat der Verkehrswende in München: Je attraktiver das Angebot von Bus, Bahn und Tram ist, desto mehr Menschen legen ihre Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anstatt mit dem eigenen Auto zurück, hofft der Stadtrat. Der Ausbau des Gesamtnetzes und Taktverdichtungen sind Voraussetzungen, damit die Verkehrswende in München gelingt – auch vor dem Hintergrund des Klimaschutzes: In München entfallen rund 18 Prozent der Treibhausgasemissionen auf den Verkehrssektor.
Westtangente soll ab 2023 gebaut werden
Eines der Projekte ist die Tram-Westtangente. Sie soll die Stadtviertel im Westen (Neuhausen, Laim, Hadern, Sendling-Westpark, Obersendling) verbinden sowie drei U-Bahn-Linien (U3, U5, U6), vier Tramlinien und sechs S-Bahn-Linien am Bahnhof Laim vernetzen. Sie verläuft von der Aidenbachstraße bis zum Romanplatz über 8,25 km Länge.
Der Abschnitt zwischen Romanplatz und Waldfriedhof soll bis 2025/26 in Betrieb genommen werden, der südliche Abschnitt erst bis 2027. Der Baubeginn ist derzeit für 2023 geplant.
Im Januar 2022 soll der Stadtrat mit dem ÖV-Planungsprogramm des Mobilitätsreferats weitere im Nahverkehrsplan enthaltenen Tramstrecken behandeln, u.a. die Südtangente, die Tram Parkstadt Solln und die Tram Amalienburgstraße–Freiham.
OB will Ausbau beschleunigen
Um das ÖPNV-Bauprogramm und die Zusammenarbeit zwischen den Referaten und betroffenen Tochtergesellschaften zu beschleunigen, soll eine Task Force unter der Leitung des Oberbürgermeisters eingerichtet werden. „Was wir brauchen, ist vor allem Schnelligkeit beim Ausbau unseres öffentlichen Nahverkehrs", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter. "Der Vorteil der Tram liegt auf der Hand: Sie ist leistungsfähiger als der Bus und günstiger als der Bau einer U-Bahn.“
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