Kindheitserinnerungen aufleben lassen
Die Sozialpädagogische Sammlung zeigt ihr Schätze am Tag der offenen Tür
Zum Staunen, Ausprobieren und Entdecken gibt es für Kinder ebenso wie für Erwachsene vieles in der Sozialpädagogischen Sammlung. Denn der umfangreiche Fundus der Sammlung beherbergt so manchen Schatz und etliche Klassiker. Holzspielzeug, Brettspiele sowie Puppen und Baukästen zum Anfassen dokumentieren hier praxisnah die Entwicklung der Sozialpädagogik. Zugleich finden wissenschaftlich interessierte Besucher in der Sozialpädagogischen Sammlung ein umfassendes Spektrum an Quellenmaterial. Neben Anschauungsmaterial von Maria Montessori oder Friedrich Fröbel stehen Bücher, Zeitschriften, Fotos und Filme zur Verfügung. Am Freitag, 19. April, bietet die Sozialpädagogische Sammlung (Am Klostergarten 13) einen Tag der offenen Tür an und lädt herzlich zu einem Besuch und eine Reise in vergangene Zeiten ein.
Ein Blick in vergangene Zeiten
Ursprünglich von Dr. Josef Hederer als Sammelstätte gegründet, um vor allem angehenden Erzieherinnen durch eine Auswahl an Anschauungsmaterial ein praxisorientiertes Erlernen des Berufes zu ermöglichen, wuchs die Sammlung im Laufe von nunmehr über vierzig Jahren immer weiter. Heute muss die ausschließlich von ehrenamtlichen Helfern betriebene Sammlung als wertvolle Einrichtung für Forschende, angehende Sozialpädagogen, Erzieher oder Lehrer gelten, die hier viele historische Belege für Seminar- und Abschlussarbeiten finden. Neben der Sammlung etlicher Fachzeitschriften, wird man hier auch bei der Suche nach historischen Kinderbüchern und pädagogischen Texten fündig. Beachtlich sind auch die zahlreichen Aufsätze, die Kinder während ihrer Schullandheimaufenthalte verfassten sowie ein Fotoarchiv, das den Kindergartenalltag ab den 30-er Jahren belegt.
Doch in der Sozialpädagogischen Sammlung wird nicht nur akribisch archiviert, bibliographiert und historisches Material registriert. Statt die Geschichte der Erziehung nur mit verstaubten Schriften zu dokumentieren, wird hier die Entwicklung der Pädagogik praxisnah rekonstruiert und Kindheit für manchen Besucher wieder lebendig. So ermöglicht unter anderem der eigens zum Thema DDR eingerichtete Raum einen Einblick in den Kindergartenalltag der ehemaligen DDR. Und auch die jüngste Errungenschaft der Sammlung entführt in vergangene Zeiten: Ein Klassenzimmer wie es zur Jahrhundertwende ausgesehen hat, illustriert anschaulich den Schulalltag von damals. Schiefertafeln, Lehrerpult, Holzschulbänke sowie ein alter Schulranzen und Fibeln aus Deutschland und aller Welt sorgen dafür, dass Schulatmosphäre des beginnenden 20. Jahrhunderts lebendig wird.
„Gespräche mit Zeitzeugen“
Die Sozialpädagogische Sammlung öffnet am Freitag, 19. April, von 14 bis 20 Uhr ihre Türen für Besucher, die hier die historische Entwicklung in der Sozialpädagogik in den vergangenen 150 Jahren bestaunen können. Gründer und Leiter Dr. Hederer, ehemals Direktor des Kindergärtnerinnenseminars, und sein Team führen durchs Haus. Auch können Berufsanwärter hier Informationen zu Ausbildung und Berufsprofil erhalten und Wissenswertes über die Fachakademie für Sozialpädagogik erfahren.
Zusätzlich lädt die Sozialpädagogische Sammlung im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu „1250 Jahre Pasing“ zum Austausch mit Stadtteilbewohnern ein, die ihre Kindheit in Pasing verbracht haben: „Aufgewachsen in Pasing. Gespräche mit Zeitzeugen“ lautet der Titel der Veranstaltung, die am Tag der offenen Tür um 14 Uhr stattfindet. Zu Gast ist der ehemalige Realschullehrer Gerhard Bauer (Jahrgang 1939), der seine Kindheit in Pasing verbrachte und daher von den vielen Veränderungen zu berichten weiß, die sich im Laufe der Jahre im Stadtteil ereigneten. Ebenso steht der Pensionär Herbert Flammensbeck, ehemaliger Tierparkprokurist und jetziger Schatzmeister beim Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, für Gespräche zur Verfügung.
Telefonische Vereinbarungen für einen Besuch der Sozialpädagogischen Sammlung außerhalb des Tages der offenen Tür sind möglich jeweils mittwochs von 10 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer (089) 30001889.
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