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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Kaffee nur noch aus Porzellan
Die Stadtbibliothek Laim macht mit!
Der Kaffee für unterwegs gehört für viele längst zur schönen Gewohnheit. Nach dem schnellen Genuss landet der Pappbecher im Müll. Nur ist der Pappbecher nicht wirklich aus Pappe, wie es sein Name harmlos vermuten lässt. Die Tasse to-go ist mit Kunststoff beschichtet, damit der Inhalt nicht raustropft. Meist kommt noch ein Plastikdeckel obendrauf und schon ist der Becher Gift für die Umwelt. 190.000 Mal landet so ein Becher jeden Tag in einem Münchner Mülleimer. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) hat sich eine Kampagne einfallen lassen, um die Becherflut der Umwelt zuliebe zu reduzieren. Unter dem Slogan „München hat´s satt“ wird jetzt auf Müllsünden aufmerksam gemacht – und es werden Alternativen geboten. Bei dieser städtischen Initiative macht jetzt auch die Stadtbibliothek Laim mit. Statt Becher gibt es ab sofort Porzellan am Kaffeeautomaten. „Vielen von uns waren die Pappbecher schon lange ein Dorn im Auge und wir haben uns im Team entschieden, dass wir diesen Beitrag gerne leisten möchten“, erklärt Bibliotheksleiterin Eva Fetzer.
Viele Bibliotheksbesucher wird das freuen, da sie ihren Kaffee ohnehin vor Ort genießen und den tragbaren Becher gar nicht brauchen. Für die Skeptiker hält der AWM ein paar Zahlen bereit: 40.000 Tonnen Müll werden allein durch Pappbecher jährlich in Deutschland produziert; 43.000 Bäume fallen jährlich für die Becher und 1,5 Milliarden Liter Wasser fließen für die Produktion dahin (Mehr Zahlen und Fakten gibt´s unter www.awm-muenchen.de). „Außerdem, aus der Porzellantasse schmeckt leckerer Cappuccino einfach noch besser“, findet jedenfalls Bibliotheksleiterin Eva Fetzer.
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