Glasfaser kommt
Stadtwerke erschließen den Osten Laims
Innerhalb des Mittleren Rings wird längst per schneller Leitung im Internet gesurft. Nun soll das Glasfasernetz ausgebaut werden, dies teilten die Stadtwerke jüngst in der öffentlichen Sitzung des Laimer Bezirksausschusses (BA) mit. 27 Gebiete außerhalb des Rings werden in den nächsten Jahren ans Glasfasernetz angeschlossen. Dazu gehört auch der östliche Teil Laims.
Die notwendige Infrastruktur will man binnen einiger Monate unterirdisch im Stadtbezirk verlegen, so dass das schnelle Netz bereits ab Ende 2018 im Gebiet zwischen Fürstenrieder Straße, Lindauer Autobahn, Garmischer Straße und Landsberger Straße verfügbar ist. Dazu werde eine Wanderbaustelle jeweils für drei bis fünf Tage von Gebäude zu Gebäude ziehen, erklärte Robert Prinz, Projektleiter für die Glasfasererschließung bei den Stadtwerken. Ob ein Gebäude künftig Zugang zum Glasfasernetz bekommt oder nicht, entscheiden allerdings die Hauseigentümer.
Zuerst wird die Gehbahnoberfläche geöffnet und die entsprechenden Glasfaserkabel in der Tiefe verlegt. Anschließend ziehen die Stadtwerke das Glasfaserkabel bis zu einem Übergabepunkt im Keller des jeweiligen Hauses. Wer will, kann dann mit M-Net, dem Tochterunternehmen der Stadtwerke einen Vertrag abschließen, um künftig das schnelle Glasfasernetz zum Telefonieren, Internetsurfen oder Fernsehen zu nutzen. „Highspeed“ transportiert das Glasfasernetz Daten und ermöglicht damit etwa sehr hohe Bildauflösungen fürs Fernsehen.
Der Hauseigentümer bestimmt
Außerdem sei die Glasfaser im Vergleich zum Kupferkabel unempfindlicher gegenüber elektromagnetischen Störfeldern, so Jürgen Vogt, Projektleiter bei M-Net. Das schnelle Netz freilich können die Münchner nur nutzen, wenn sie M-Net-Kunden sind bzw. werden, denn bislang haben die Stadtwerke noch keine Verträge mit anderen Anbietern geschlossen. Mieter müssen zudem die Entscheidung des Gebäudeeigentümers abwarten. Es liegt am Hauseigentümer, ob im Keller ein Gerät eingebaut wird, ein sogenannter „M-Net-Wandler“. Über die bestehenden Telefonkabel im Haus und in den Wohnungen könnten dann die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten des Highspeed-Internets von den Bewohnern genutzt werden.
Etwa 88 Prozent der Hauseigentümer würden erfahrungsgemäß Glasfaser einziehen lassen, weiß Robert Prinz. Kosten entstehen für die Hauseigentümer jedenfalls nicht, wenn sie das Highspeed-Kabel ins Haus ziehen lassen. Bis 2021 haben die Stadtwerke vor, rund 70 Prozent der Wohneinheiten Münchens ans Glasfasernetz anzuschließen. Der Plan beinhaltet jedoch noch nicht den westlichen Teil Laims. Hier wird man noch einige Jahre länger auf das schnelle Internet warten müssen. Das liege unter anderem daran, so die Begründung, dass etwa die Bahngleise für den Netzausbau noch unüberwindlich seien.
Alte Kupferkabel bleiben
Wenn im Osten Laims die neue Glasfaser kommt, bleiben aber die bisherigen Telefon-Verkabelungen bestehen. Wer will, kann also auch weiterhin so im Netz surfen wie bislang und statt Glasfaser die Kupferkabel nutzen. Ein Wechsel des Telefonanbieters ist also keinesfalls ein Muss. Infos bietet die Seite www.swm.de/glasfaser.de im Internet. Eigentümer werden durch die Stadtwerke über den geplanten Netzausbau informiert, Mieter im Wohnhaus bekommen per Postwurfsendung eine Meldung, wenn in ihrem Wohnhaus Glasfaser einzieht.
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