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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Die anderen helfen möchten“
„Dein Nachbar e.V.“ will weiter wachsen
Anderen helfen und damit Gutes tun – das ist längst nicht nur eine hehre Tugend, sondern notwendig für unsere Gesellschaft. Zunehmend alte Menschen und zu wenige Pflegekräfte lassen eine Versorgungslücke klaffen. Es ist damit zu rechnen, dass bis zum Jahr 2030 etwa jeder siebte Bundesbürger hilfs- oder pflegebedürftig sein wird. Der gemeinnützige Verein „Dein Nachbar“ setzt sich dafür ein, dass Menschen sich im nachbarschaftlichen Geiste unterstützen und den Pflegekräftemangel so lindern. Gelingen kann dies mit dem Einsatz Ehrenamtlicher: „In der Bevölkerung gibt es erfreulich viele Menschen, die anderen helfen möchten. Sie haben Freude an der Freude anderer und ziehen Kraft aus diesen zwischenmenschlichen Kontakten. Sie stehen zur Verfügung – nach Feierabend, am Wochenende, an freien Tagen. Manche sind auch schon pensioniert“, erklärt der Verein.
Helfer gesucht
„Dein Nachbar“ ist es gelungen ein unbürokratisches, schnell greifendes Hilfsnetzwerk zu etablieren. Eine digitale Organisation der Helfer-Einsätze verschmälert Kosten- und Zeitaufwand: Der Helfer gibt seine gewünschten Tätigkeiten, das geographische Einsatzgebiet, Qualifikation und Verfügbarkeiten ins System ein. Er wird daraufhin für dazu passende Einsätze angefragt. Die Abfrage erfolgt per App oder SMS. „Bei diesem Prinzip muss sich auch niemand rechtfertigen, wenn er keine Zeit oder einfach mal keine Lust hat.“ Willkommen sind Ehrenamtliche auch ohne Vorkenntnisse: „Natürlich kann ein gelernter Buchhalter in seiner Freizeit keine ausgebildete Pflegekraft ersetzen. Aber er kann Büroarbeit oder Einkäufe erledigen, zum Arzt begleiten oder einfach Gesellschaft leisten“, sagt Jeanette Student von „Dein Nachbar“. Zudem schult der Verein kostenlos in eigenen Kursen. Damit das Konzept funktioniert, werden jederzeit neue Helfer gesucht. Ehrenamtliche können acht Euro Aufwandsentschädigung bekommen (maximal 2.400 Euro im Jahr) oder sich Punkte gutschreiben lassen. Mehr Infos bietet die Seite www.deinnachbar.de im Netz.
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