"Bau an deiner Zukunft"
Handwerksberufe sind nicht nur etwas für Jungs
„Einige Schüler wissen noch gar nicht, in welche Richtung es gehen soll“, erklärt Michael Gibis, kommissarischer Schulleiter der Mittelschule an der Fürstenrieder Straße. Gerade eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb hätten viele Schüler gar nicht im Blick: „Handwerksberufe kennen die Schüler oft gar nicht so sehr. Eher sind sie mit kaufmännischen Berufen vertraut“, meint Michael Gibis. Aber gerade das Handwerk sucht händeringend Nachwuchs, leidet am so häufig beklagten Fachkräftemangel. Schulabsolventen und Handwerk hat die Schule an der Fürstenrieder Straße nun zusammen gebracht. In Kooperation mit der Handwerkskammer wurde für die Schüler der achten, neunten und zehnten Klassen der Haupt- und Mittelschule ein Berufsinformationsabend veranstaltet. Hier bekamen die Schüler die Möglichkeit, sich über mögliche Berufe etwa im Bereich Maschinenbau, Heizung/ Sanitär oder auch Schreiner-Handwerk ein Bild zu machen.
„Handwerksoffensive“
„Idee für die Berufsorientierung“ will die Mittelschule an der Fürstenrieder Straße ihren Schülern geben und habe dies auch in ihrem Schulprofil festgeschrieben, erklärt Gibis. Unter dem Motto „Bau an deiner Zukunft“ fand der Berufsinformationsabend an der Schule statt, an dem 14 verschiedene Handwerksfirmen und Innungen teilnahmen. So boten etwa die Dachdecker- und Schreinerinnung, die Seilerinnung, die Kaminkehrer-Innung wie auch die Agentur für Arbeit Anregungen für den weiteren beruflichen Werdegang.
„Für alle Schülerinnen und Schüler war dieser Abend eine wichtige Erfahrung, denn ein noch so praxisnaher und berufsorientierter Unterricht kann das nicht bieten, was bei dieser Veranstaltung geleistet wurde“, meint Christian Merter, Klassenlehrer der 9a. Meister, Gesellen und Azubis beantworteten die Fragen der Schüler, boten neben wichtigen Informationen auch Wissen aus ihrer persönlichen Erfahrung.
„Vor allem für die Achtklässler war dieser Abend eine gute Möglichkeit, sich hier Anregungen für einen Praktikumsplatz zu holen“, resümiert Christian Merter. Denn auch die Achtklässler müssten jetzt schon überlegen, was sie einmal werden wollen. Schließlich hätten viele Betriebe ihre Bewerbungsfristen bis November festgelegt, ergänzt Michael Gibis.
Aufgeräumt wurde am Info-Abend vor allem mit dem Vorurteil, dass Handwerksberufe nur etwas für Jungs sind. „Handwerksberufe sind nicht nur Jungs-Berufe. Gerade Mädchen werden hier gesucht“, meint Michael Gibis. Die an der Schule gestartete „Handwerksoffensive“ bietet sowohl den Handwerksbetrieben die Gelegenheit Nachwuchs zu werben als auch den Jugendlichen die Möglichkeit ihr Berufsspektrum zu erweitern. Daher will die Schule die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer auch für kommende Jahrgänge fortführen.
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