Alfons-Hoffmann-Haus als Vorreiter
Münchenstift-Haus erhält EMAS-Zertifikat für nachhaltiges Wirtschaften

Die EMAS-Urkunde für das Alfons-Hoffmann-Haus wurde durch den Hauptgeschäftsführer der IHK München, Dr. Manfred Gößl, (rechts) an den Geschäftsführer der MÜNCHENSTIFT, Siegfried Benker, überreicht. Über die Urkunde freuten sich ferner die Hausleitung Anja Grunwald und die Umweltbeauftragte Alexandra Boneff, die mit ihrem Umweltteam zwei Jahre das Umweltmanagementsystem aufgebaut haben. (Foto: Münchenstift)
Mit der Übergabe des Zertifikats „Eco Management and Audit Scheme“ (EMAS) durch den Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, Manfred Gößl, ist es amtlich: Als erstes Haus der Münchenstift GmbH verpflichtet sich das Alfons-Hoffmann-Haus, nach dem weltweit anspruchsvollsten Umweltmanagementsystem zu wirtschaften. Dabei steht der Umweltschutz bei dem städtischen Seniorendienstleister schon seit Jahren weit oben auf der Agenda und heute solide auf vielen Pfeilern. Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Landeshauptstadt München, bis 2035 klimaneutral zu sein, hat sich die Münchenstift als Unternehmensziel gesetzt.
„Ich freue mich sehr, dass ich heute den ersten Standort der Münchenstift, das Alfons-Hoffmann-Haus, in den Kreis der EMAS-Standorte aufnehmen darf", sagte Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer IHK für München und Oberbayern. "Die Münchenstift GmbH nimmt hier eine Vorreiterrolle ein: Bisher sind bayernweit nur drei Anbieter von Seniorendienstleistungen EMAS-validiert. Das Alfons-Hoffmann-Haus ist ein Best-Practice-Beispiel für nachhaltiges Handeln in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht."
„Biodiversität auf 20 Prozent der Freiflächen und die Umstellung des Fuhrparks auf E-Mobilität sind wichtige, aber längst nicht alle Maßnahmen der Münchenstift in Richtung Klimaneutralität“, so Münchenstift-Geschäftsführer Siegfried Benker. Was 2013 mit der Reduzierung von Speiseresten und Einwegverpackungen in den Cafeterien begann, hat mit einer unternehmenseigenen Umweltpolitik 2020 Fahrt aufgenommen. „Heute freuen wir uns, dass wir als erstes städtisches Unternehmen klimaneutral sind“, fasst Siegfried Benker zusammen. „Dabei streben wir nicht nur im eigenen Unternehmen ressourcenschonende Prozesse und einen energieeffizienten Betrieb an, sondern wir möchten darüber hinaus auch bei Angehörigen und Dienstleistern ein entsprechendes Bewusstsein schaffen. Die Altenpflege hat hier eine besondere Rolle: In unseren Häusern können wir dafür sorgen, dass die bei uns wohnenden Großeltern ihren Enkeln dabei helfen, eine intakte Umwelt zu erhalten. So wird uns die Verantwortung aller sehr bewusst“, sagt Siegfried Benker.
Emissionen gezielt reduzieren
Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, wurde 2020 ein CO2-Fußabdruck des Unternehmens erstellt. Dabei wurden alle Emissionsquellen des Unternehmens berücksichtigt – vom Heizen über die Mitarbeiteranreise bis zum Büromaterial. Auf Basis der Bilanz konnten Einsparpotenziale identifiziert werden, z.B. beim Energie- und Stromverbrauch durch Bewegungsmelder und Sparlampen sowie ein innovatives Kühlungssystem im Sommer.
Doch nicht alle Emissionen sind vermeidbar. Siegfried Benker weiß: „Eine klimafreundliche Sanierung der dreizehn Bestandsgebäude der Münchenstift ist derzeit ohne Förderprogramme nicht finanzierbar, erforderliche Technologien noch nicht verfügbar. Umso wichtiger sind umsetzbare Klimaschutz-Maßnahmen und die Kompensation der Emissionen.“ Um die nachhaltige Entwicklung des globalen Südens zu fördern, unterstützt die Münchenstift das Projekt „Waldschutz mit nachhaltigem Paranussanbau“ in Peru. Das Projekt schützt 300.000 Hektar Primär-Regenwald im Amazonasgebiet, Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und Erwerbsfläche für 400 einheimische Familien. Zum Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenarten engagiert sich die Münchenstift auch bei der Wiederaufforstung des Bergwaldes mit dem Projekt „Bäume pflanzen in Deutschland“ in Eschenlohe. Weitere Projekte folgen.
EMAS verankert klimaschützendes Handeln
„Mit der Zertifizierung des Alfons-Hoffman-Hauses durch EMAS können wir unsere Klimaschutzmaßnahmen laufend messbar verbessern,“ erklärt die Umweltbeauftragte Alexandra Boneff. Mit einer jährlichen Umwelterklärung informiert das Alfons-Hoffmann-Haus über relevante Fakten und Kennzahlen wie Material-, Strom- und Wasserverbrauch und wird regelmäßig überprüft. In dem Bemühen um klimafreundliches Handeln werden auch die Mitarbeitenden für die Ziele sensibilisiert und Handlungsfelder definiert wie zum Beispiel im Abfallmanage- ment. So konnten 2020 durch einfache Maßnahmen wie die Reduktion der Leerung von Glascontainern CO2 und Kosten eingespart werden. „Durch die EMAS-Zertifizierung ist ein neues Bewusstsein entstanden. Nicht nur unter den Mitarbeitenden im Alfons-Hoffmann-Haus, sondern im gesamten Unternehmen. So haben wir eine Umweltpolitik verfasst und auch einen Beauftragten eigens für das Abfallmanagement bestellt,“ berichtet Umweltbeauftragte Alexandra Boneff. Dem Beispiel des Alfons-Hoffmann-Hauses sollen bald weitere Häuser der Münchenstift folgen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH