„Brückenschlag Karlsfeld“
Bürgerwerkstatt: Gemeinde informiert über Planungsvorhaben zum Ludl-Grundstück
Wie kann sich das Karlsfelder Zentrum sinnvoll und attraktiv weiterentwickeln lassen? Dieser Frage geht die Gemeinde am Samstag, 20. Oktober, im Rahmen einer Bürgerwerkstatt mit dem Titel „Brückenschlag Karlsfeld“ nach, in der sie über die Planungen und die städtebaulichen Ziele zum Ludl-Grundstück an der Münchner Straße informiert und gleichzeitig auch die Bürger einbindet. Angestoßen durch die Pläne eines Investors befasse man sich von Seiten der Gemeinde mit der über 40 Jahre alten Frage, wie ein „Brückenschlag“ über die Münchner Straße gelingen und wie man dabei die Funktionen Wohnen, Arbeiten und Versorgen zentral stärken könne, erklärt Peter Freis.
„Leitfragen dazu können sein: Wie können attraktive Arbeitsplätze im Zentrum entstehen? Wie schaffen wir auch preisgünstigen Wohnraum? Welche Versorgungseinrichtungen fehlen eigentlich noch? Welche Aufenthaltsqualität wünschen wir uns im öffentlichen Raum?“, so der Wirtschaftsförderer der Gemeinde Karlsfeld weiter. Im Rahmen des Planaufstellungsverfahrens für das ehemalige Ludl-Grundstück ist eine umfangreiche Bürgerbeteiligung geplant, bei der unter anderem Stadtplanungsexperten sowie der beauftragte Architekt die bisherigen Ideen und die ersten Entwürfe zur zukünftigen Entwicklung des Gebietes präsentieren und zusammen mit den Bürgern darüber diskutieren. Die Veranstaltung ist öffentlich. „Die Bürgern sollen Gelegenheit haben, sich mit Ideen und Anregungen in den Prozess einzubringen – im Sinne einer gemeinsamen Standortverantwortung für die Gemeinde Karlsfeld“, betont Peter Freis. Beginn der Bürgerwerkstatt ist um 9 Uhr in der Aula der Grundschule in der Krenmoosstraße 50 (Dauer: zirka viereinhalb Stunden).
Anders als die meisten Städte und Gemeinden entwickele sich Karlsfeld nicht von einem „Ur-Zentrum“ von "innen nach außen“, heißt es von Seiten der Gemeinde. „Der Entstehung und historischen Entwicklung geschuldet, verdichten sich erst jetzt, nach über zweihundert Jahren einzelne Straßenzüge und Ortsteile zu einem gemeinsamen Zentrum.“ Dies sei durch die gegebene verkehrsbedingte „Dreiteilung“ – Bahnlinie und B304 „durchschneiden“ jeweils den Ort – alles andere als eine Routineaufgabe für Stadtplaner.
Erste Überlegungen für einen „Brückenschlag“ bereits in der 70er Jahren
Bereits in den 70er Jahren habe es Überlegungen für einen „Brückenschlag“, die Erweiterung des Karlsfelder Zentrums, auf der westlichen Seite der Münchner Straße (B304) in Höhe der Gartenstraße, gegeben. Die von der Gemeinde Karlsfeld in Auftrag gegebenen Planungen der Städteplaner topos dazu aus den Jahren 2007/08 gingen in die 2012 erfolgte Änderung des Flächennutzungsplanes ein. Im Jahr 2013 wurde die von der Gemeinde Karlsfeld verhängte Veränderungssperre für den zirka 40.000 Quadratmeter großen Bereich „westlich der Münchner Straße, nördlich des Heizkraftwerkes, entlang der Nibelungenstraße“ vom Verwaltungsgericht München aufgehoben. Faktisch bestehe das Recht, einen 800 Quadratmeter großen Supermarkt mit ebenerdigen Parkplätzen in dem Bereich zu errichten. Dies hätte die weitere Ortsplanung der Gemeinde westlich der Münchner Straße praktisch zunichte gemacht.
Gewerbe und Wohnen
Daraufhin habe man versucht, Lösungen zu finden, die den gemeindlichen Anforderungen gerecht werden und für alle Beteiligten tragfähig seien. Dabei habe man von Seiten der Gemeinde auch die Empfehlungen des Bürgerdialogs „Gewerbeentwicklung in Karlsfeld“ zu berücksichtigen. Der Aufstellungsbeschluss für das Gebiet erfolgte im Dezember 2016 im Gemeinderat einstimmig. In mehreren Baufeldern sollen auf dem Ludl-Grundstück Gewerbeflächen und Wohnungen entstehen.
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