"Die Schule ist genau neben meinem Bett"

Schule zuhause geht weiter. Auch bei den Mädchen und Buben der Klasse 3a in der Grundschule an der Werdenfelsstraße. Kürzlich stand hier das Thema "Briefe schreiben" auf der Tagesordnung. Lehrerin Kathrin Gliesche rief deshalb "ihre Kinder" kurzerhand dazu auf, Briefe an den Münchner Wochenanzeiger zu schreiben und von ihren Erfahrungen zu berichten. So erreichten die Redaktion Briefe, die sich direkt an die Leser, an die Sendlinger und an andere Kinder wenden. Hier sind die Berichte:

"Ich brauche keinen riesigen Kuchen"

Aurora, 8 Jahre: Hallo, ich bin Aurora und bin acht Jahre alt. Obwohl ja gerade der Lockdown ist, stört es mich nicht so sehr. Ich finde, dass es zu Hause ganz schön ist, weil ich die Maske nicht tragen und nicht so lange in der Schule bleiben muss. Ich habe am 11. August Geburtstag und auch trotz Corona sind meine Geburtstage immer schön. Letztes Mal waren wir am Gardasee in Italien auf unserem Boot, das auch so heißt wie ich: Aurora. Wir sind zuerst in Peschiera essen gegangen und haben dann meinen Geburtstagskuchen gegessen. Am liebsten feiere ich einfach mit meiner Familie. Ich brauche keinen riesigen Kuchen, es kann auch ein kleiner sein. Und vielleicht gibt es sogar ein paar Geschenke dazu. Auf meinen nächsten Geburtstag kann ich mich trotz Corona schon freuen!

"Wir haben einen Eisbader gesehen"

Eddie, 9 Jahre: Ich heiße Eddie und bin neun Jahre alt. Ich gehe jeden Tag mit meinem Hund Emma spazieren und hüpfe gerne im Trampolin. Ich war sehr oft beim Schlitten fahren und hab auch viele Schneeballschlachten gemacht. Wir waren am See und haben einen Eisbader gesehen. Oft haben wir Plätzchen gebacken. Ich habe sogar selbst gekocht. Schön war es auch, meine Cousine zu treffen. Ich hoffe, dass die Schule bald wieder öffnet und ich freue mich, wenn ich wenigstens meine Freunde über MS Teams sehen kann.

"Immer um 8 Uhr eine Konferenz"

Ellen, 9 Jahre: Liebe Leute, ich heiße Ellen und gehe in die Klasse 3a in der Werdenfelsschule und ich bin 9 Jahre alt. Heute möchte ich Ihnen erzählen, wie es mir im Homeschooling geht. Im Homeschooling haben wir immer um 8 Uhr eine Konferenz und besprechen, was wir erledigen müssen. Unsere Lehrerin macht das echt gut. Wir müssen die Aufgaben, die wir zu erledigen haben, immer montags abholen und am Freitag wieder abgeben. Ich finde, wir lernen in den Homeschoolingzeiten eigentlich ganz gut. Am echten Unterricht vermisse ich, dass wir uns alle zusammen wirklich sehen können und dass wir trotz Maske in den Pausen zusammen spielen können. Beim Homeschooling finde ich nicht so toll, dass wir uns nur über die Kamera sehen und dass man sich oft nicht so gut versteht, weil manche schlechtes Internet haben. Es gefällt mir total gut, dass wir endlich unsere Patenkinder aus der ersten Klasse bekommen haben. Normalerweise hätten wir gemeinsam Ausflüge gemacht, aber jetzt geht das nicht. Darum haben wir ihnen einen Brief geschrieben. Liebe Grüße, bleibt gesund, eure Ellen

"Mir geht es gut"

Hannes, 9 Jahre: Liebe Sendlinger! Ich heiße Hannes und bin 9 Jahre alt. Ich gehe in die Klasse 3a in die Werdenfelsschule. Am blödsten finde ich, dass ich meine Freunde nicht mehr sehen kann. Der Rest ist gut. Außerdem habe ich mehr Zeit. Mir geht es gut. Und wie geht es euch? Euer Hannes

"Das ist neu für mich"

Felix, 8 Jahre: Liebe Zeitung, für mich ist Homeschooling am PC neu. Beim ersten Mal haben wir immer nur Blätter zum Bearbeiten bekommen. Ich finde MS Teams toll, weil ich so schon lerne, wie man mit solchen Programmen umgeht und dass ich in diesen öden Zeiten meine Freunde wenigstens sehen oder mit ihnen chatten kann. Ich mache manchmal mit meinen Freunden Hausaufgaben. Das ist neu für mich. Manchmal fahre ich auch ins Büro meines Vaters und mache dort Homeschooling. Trotzdem würde ich lieber in die Schule gehen und meine Freunde und meine Klassenlehrerin treffen. Ich vermisse die Schule sehr.

"Ich habe eine große Schneekugel gerollt"

Leo, 8 Jahre: Liebe Sendlinger, ich heiße Leo und bin 8 Jahre alt. Ich gehe in die Klasse 3a in der Werdenfelsschule. Ich vermisse die Schule und meine Klassenkameraden. Und natürlich auch meine Lehrerin! Daheim ist es aber auch ganz schön! Ich war sehr oft beim Schlittenfahren und habe eine große Schneekugel gerollt. Ich freue mich darauf, bald wieder ins Schwimmbad zu gehen, um zu tauchen. Liebe Grüße Euer Leo

"Pausen mit meinen Freunden fehlen mir sehr"

Nils, 8 Jahre: Liebe Leser, das Homeschooling finde ich zwar nicht besser als richtige Schule, aber ich finde es ganz gut, mit Apps und vielen Videos zu lernen. Auch die gemeinsamen Konferenzen mit der Klasse und meiner Lehrerin finde ich schön. Die Pausen mit meinen Freunden fehlen mir sehr. Wenigstens über Teams kann ich mit meinen Freunden reden. Die Aufgaben erledige ich oft zusammen mit einem Freund über Teams. Das finde ich toll und macht mir mehr Spaß. Manchmal brauche ich leider länger für meine Aufgaben zu Hause als in der Schule. Gut finde ich auch, dass ich etwas länger schlafen kann, da die Schule genau neben meinem Bett ist. Im letzten Homeschooling hatte ich oft das Gefühl, dass meine Eltern strenger sind als meine Lehrerin. Ich hoffe, dass ich bald wieder in die Schule gehen kann.

"Ich finde es toll, eine kleine Schwester zu haben"

Kezia, 9: Hallo ihr Kinder in Sendling, ich heiße Kezia und bin 9 Jahre alt. Ich habe eine kleine Schwester und mit ihr kann ich im Lockdown spielen. Den Lockdown finde ich richtig doof, weil da lerne ich nicht so viel wie in der Schule. Aber manchmal ist es schön, dass ich ein bisschen länger schlafen kann. Zum Glück checke ich alles und finde es toll, nach der Besprechung mit meiner Freundin Ellen die Hausaufgaben zu machen. Ich finde es auch toll, eine kleine Schwester zu haben. Mit der kann ich Ausflüge machen, was mit meinen anderen Freundinnen gerade leider nicht geht.