"Die 4&4 Jahreszeiten"
Ensemble Rubin spielt Vivaldi und Piazzolla
Die Musiker des "Ensemble Rubin" – Ferenc Kölcze, Jost Hecker, Katie Barritt, Emanuel Wiesler und Bernhard Seidel – verstehen sich nicht nur aufs barocke Musizieren, sondern zeichnen sich auch durch eine besonders ausgeprägte Kompetenz für authentisches Tangospiel aus, welche sie seit vielen Jahren in verschiedenen Tangoformationen erwarben. Eine hervorragende Voraussetzung, um zwei Werke zu präsentieren, die unterschiedlicher nicht sein können und doch zueinander in Beziehung stehen: "Le Quattro Stagioni" von Antonio Vivaldi und "Las Estaciones Porteñas" von Astor Piazzolla.
Kongeniale Annäherung
Zwischen den beiden Kompositionen liegen fast 250 Jahre. Antonio Vivaldis Zyklus "Die vier Jahreszeiten" mit seinen vier berühmtesten Violinkonzerten entstand 1725. Der argentinische Komponist und Bandoneonist Astor Piazzolla ließ sich von Vivaldis Werk dazu inspirieren, einen eigenen Jahreszeitenzyklus mit dem Titel "Las Estaciones Porteñas" zusammenzustellen (Porteñas nennen sich die Einwohner von Buenos Aires). Die vier Teile der Tango-Suite entstanden zwischen 1965 und 1970 und wurden 1970 im Teatro Regina in Buenos Aires in einer Streicherbesetzung mit Klavier, E-Gitarre und Bandoneon uraufgeführt. Piazzolla verarbeitet in seiner Suite den Tango Nuevo mit Einflüssen von Strawinski, Hindemith und Bartok und weitet die Stimmführung durch Jazzharmonien aus. Die Bezüge zu Vivaldi sind dabei unüberhörbar. So zitiert er den europäischen "Sommer" Vivaldis in seinem südamerikanischen "Winter" und nutzt den affektreichen, manchmal ruppigen Tangostil zu einer kongenialen Annäherung an Vivaldis barocke "Affektmusik".
Die von Jost-H. Hecker und Ferenc Kölcze für das "Ensemble Rubin" verfassten Arrangements versprechen eine spannende Begegnung von Vivaldis barocker Sinnlichkeit mit Piazzollas moderner Gedankenwelt. Zu hören sind die Werke unter dem Motto "Die 4&4 Jahreszeiten" am Sonntag, 18. Februar, um 17 Uhr im Konzertsaal im Augustinum Neufriedenheim (Stiftsbogen 74) in Hadern (Eintritt: 14 Euro, Reservierung über Kulturreferat, Ina Welling, Tel. 089/ 7096-1873) und am Freitag, 23. Februar, um 20 Uhr im Alten Weinkeller Tresor Vinum (Georg-Kalb-Str. 9) in Pullach (Einlass ab 19 Uhr, Karten zu 24 Euro/ VVK und 26 Euro/ AK, Reservierung unter info@gastmahl.eu).
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