Sportlerheim für eine Million
Anträge des SV Germering werden strategisch verteilt
„Wir können uns beim besten Willen nicht beklagen“, erklärt Eberhard Röll, Präsident des SV Germering. Regelmäßig stellt der 2400 Mitglieder starke Sportverein seine Anträge an die Stadt, Zur Zeit wird die veraltete Sportgaststätte generalsaniert. Eine Million Euro wird das die Stadt Germering kosten. Der Finanzierung ging allerdings ein aufwändiger Prozess voraus mit vielen Sitzungen und Diskussionen. Nach dem Projekt „Vereinsheim“ gibt es neue Wünsche.
So müssen beispielsweise die Laufbahn und die Tribüne des Sportstadions saniert werden. „Das haben wir auf 2015 verschoben“, erklärt Röll. Ein wenig strategisch muss er bei seinen Antragsstellungen nämlich schon vorgehen und alle Wünsche in kleinen Happen und wohldosiert im Stadtrat unterbringen. Ein Vorteil ist, dass die Funktionäre der Germeringer Sportvereine, Politiker und Sportler im regen Austausch sind. „Wir treffen uns am Sportlerstammtisch und bei den Vereinsvertretertreffen“, erklärt Röll. „Bei uns wird miteinander geredet“, stimmt Robert Baumgartner, Sportreferent der Stadt Germering, zu.
Baumgartner ist auch für die Hallenbelegung zuständig. Ein schwieriges Unterfangen. Im Winter, wenn die Außenplätze wegfallen, platzen die Germeringer Hallen nämlich sämtlich aus allen Nähten. „Wenn die Vereine neue Sportarten anbieten wollen und dafür Hallenzeiten benötigen, dann ist das ganz ganz schwierig“, erklärt Baumgartner. Manche Abteilungen bilden bereits Spielergemeinschaften mit anderen Vereinen oder weichen in Nachbargemeinden aus. Irgendwie gehe es aber immer „mit gutem Willen und wenn man zusammenrückt“, weiß Baumgartner. Die Lösung wäre natürlich eine neue Sporthalle. Aber an diesen Wunsch wagen die Germeringer Sportler und der Stadtrat nicht einmal zu denken. „Da ist man schnell mit bis zu 20 Millionen dabei, das können wir uns nicht leisten“, sagt Baumgartner. „Wenigstens müssen wir keine Hallengebühren zahlen“, stimmt Röll zu.
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