Neu in Germering
Stadt und Vereine stellen sich den neuen Nachbarn vor
„Ich bin ja schon öfter umgezogen, aber so einen Empfang gab es noch nirgends“, sagte der junge Mann. Gemeinsam mit seiner Frau ist er im Herbst von Nürnberg nach Germering gezogen. Jetzt war das Paar eines von rund 70 Teilnehmern an der alljährlichen Rundfahrt für Neubürger durch das Stadtgebiet. Die Herkunftsregionen der Neubürger sind bunt gemischt. Manche kamen aus einem wenige Kilometer entfernten Ort, andere waren um den halben Globus nach Germering gereist. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr rund 3000 Zuzüge, berichtete Stadtsprecher Karl Raster. Genauso viele Bewohner meldeten sich aber auch wieder ab.
Zwei Stunden lang waren die Neubürger im Bus zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt geführt worden. Dabei standen nicht so sehr Wahrzeichen und historische Gebäude im Vordergrund. Die Neubürger sollten vielmehr soziale und öffentliche Einrichtungen sowie kommunale Freizeitangebote kennenlernen. Besonders interessant war an diesem heißen Tag natürlich der Ausflug zum Germeringer See und zum Freibad mit seinem Zehn-Meter-Turm. Am liebsten wären die Teilnehmer gleich dort geblieben. Aber auch das Zenja mit seinen vielen Angeboten von der AWO über die Insel bis zum Sozialdienst stieß auf großes Interesse. Viele Bürger nahmen sich Infoflyer und Kontaktdaten mit, um später wiederzukommen. „Da wir in der Familienplanungsphase stecken haben uns besonders die Angebote für Kinder interessiert“, erklärte das junge Paar.
54 Vereine stellten sich vor
Oberbürgermeister Andreas Haas erwies sich als Stadtführer mit profunden Kenntnissen. Er berichtete vom Aufschwung Germerings, das heute 39.000 Einwohner hat. Zeugnisse frühester menschlicher Aufenthalte datierten allerdings bis zirka 5000 vor Christi. Vor 20 Jahren wurde der aus Germering und Unterpfaffenhofen bestehende Ort zur Stadt erhoben. 2004 wurde Germering „Große Kreisstadt“. Direkt ins Schwärmen geriet Haas als er von den attraktiven Arbeitsplätzen, den schönen Wohnhäusern, den sozialen Einrichtungen für Jung und Alt sowie der lebendigen Vereinslandschaft sprach.
Dass dies keine hohlen Worte waren, konnten die Neubürger anschließend überprüfen. Dann ging es in die Stadthalle, wo 54 der rund 120 Germeringer Vereine sich den neuen Mitbewohnern bei einer Art Vereinsmesse vorstellten. „Soviele waren es noch nie“, freute sich Raster. Bald drängten sich die Neubürger an den verschiedenen Ständen. Sie lernten die christlichen Religionsgemeinschaften, kommunalen Einrichtungen und politischen Gruppierungen kennen, staunten über die Trachten der D’Parsberger, ließen sich das Kursprogramm der Volkshochschule geben, meldeten sich zum Chorsingen oder zur Mitarbeiter bei einem sozialen Verein und ließen sich den Stundenplan für eine der vielen Sportarten bei den Sportvereinen aushändigen. Auch für Kinder gibt es in Germering eine Reihe an Möglichkeiten. Das reicht von den Pfadfindern, über das Jugend-Rot-Kreuz bis zur Feuerwehr und der Malschule. „Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei“, freute sich Haas, der die Neubürger aufforderte sich in den örtlichen Vereinen und Einrichtungen zu engagieren.
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