Servus Regina!
Schulleiterin der Grundschule an der Königswieser Straße geht in Ruhestand
Es war ihr Herzenswunsch. Und sie hat ihn sich erfüllt. "Ich wollte schon immer Lehrerin werden", sagt Regina Beckmann-Kimpfbeck. "Schuld" daran sei wohl auch ihre Volksschullehrerin gewesen. "Das war wirklich eine tolle Pädagogin", schwärmt Regina Beckmann-Kimpfbeck. Nach 40 Jahren im Schuldienst geht sie mit Ende des Schuljahres in den Ruhestand. 15 Jahre lang hat sie die Grundschule an der Königswieser Straße geleitet. Jetzt heißt es Abschied nehmen.
In München studiert
Geboren wurde Regina Beckmann-Kimpfbeck in Frankfurt/Main, kam aber schon früh nach München. "Ich bin hier aufgewachsen, habe die Volksschule an der Fürstenrieder Straße besucht und am Louise-Schröder-Gymnasium mein Abitur gemacht", sagt die 62-Jährige. Danach ging's zum Studium an die Pädagogische Hochschule München. "Ich habe auf Lehramt für Grund- und Hauptschule studiert. Damals studierte man beides, heute entweder auf Grund- oder auf Mittelschule", so die Schulleiterin. Von der Uni ging's zur ersten Station: die Hauptschule an der Wörthstraße. 1980 legte Regina Beckmann-Kimpfbeck ihre zweite Lehramtsprüfung ab, im selben Jahr wurde ihre erste Tochter geboren. Drei Jahre später bekam sie noch Zwillingsmädchen. Nach einer Lehrtätigkeit in der Hauptschule an der Franz-Nißl-Straße folgte ein zehnjähriger Aufenthalt in der Hauptschule an der Reichenaustraße.
"So viele kleine Kinder"
"Und dann wurde ich Konrektorin in der Grundschule an der Guldeinstraße." Regina Beckmann-Kimpfbeck muss lachen, wenn sie daran denkt. "Das war wirklich sehr ungewohnt. Auf einmal wuselten so viele kleine Kinder um mich herum. Das war ein Riesenunterschied zur Hauptschule. Aber ich habe mich reingefunden. Und ich muss sagen, es ist wirklich sehr schön mit den Kleinen. Sie haben noch so viel Vertrauen."
"Sie fragen sehr viel und man muss einfach mit der Zeit gehen und auf dem Laufenden bleiben. An der Schule bleibt man jung", sagt Regina Beckmann-Kimpfbeck. Verglichen mit früher seien die Kinder heute auch allgemein viel früher reif. "In der Hauptschule gingen die Kinder früher noch an der Hand", erinnert sie sich. "Das macht heute in der Mittelschule wahrscheinlich kein Schüler mehr."
"Sehr engagierte Lehrer"
Auch in den Schulen habe sich einiges geändert. "Unsere Schule ist zeitgemäß modern mit Whiteboards, Beamer, einem Computerraum, einer Lernwerkstatt und einem praktischen Musikraum ausgestattet. Unsere engagierten Lehrerinnen und Lehrer organisieren Projektwochen, Lesungen, Theaterprogramme, Unterrichtsgänge und den Jahreszeiten entsprechende Feste und Feiern", so Regina Beckmann-Kimpfbeck. „Wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen. Engagierte Mütter und Väter stellen im Unterricht der Klasse ihre Berufe vor. Ich finde, für die Münchner Kinder wird unheimlich viel getan." An der Grundschule könne man wirklich sehr individuell auf die Kinder eingehen. Man achte auf Legasthenie, Dyskalkulie, man bekomme mit, ob die Schüler möglicherweise Probleme mit dem Sehen oder Hören haben. "Wir können sofort reagieren und haben sehr gute Fördermöglichkeiten", betont Regina Beckmann-Kimpfbeck. Die Eltern seien, verglichen mit den Vorjahren, entspannter geworden, gerade auch im Hinblick auf den Übertritt. "Sie sind aufgeklärter und lassen sich gerne beraten", sagt die Schulleiterin. "Das Schulsystem in Bayern bietet ja auch viele Möglichkeiten. Ich finde es zum Beispiel sehr gut, dass auch ein Meister studieren kann."
Ausschlafen am Gardasee
Welchen Tipp sie ihrer Nachfolgerin gibt? "Sie kann alles mit meiner kompetenten und zuvorkommenden Konrektorin Frau Lorentz besprechen, sie ist eine gute Ratgeberin. Gerade am Anfang ist das hilfreich", sagt Regina Beckmann-Kimpfbeck. "Ich wünsche meiner Nachfolgerin, dass sie genauso gerne jeden Tag in die Königswieser Schule geht, wie ich es getan habe."
Regina Beckmann-Kimpfbeck wird ihre Schule sicherlich mit einem weinenden Auge verlassen. Doch sie freut sich auch auf die kommende Zeit, besonders auf eines: "Aufs Ausschlafen", sagt sie und lacht. Und aufs Radfahren, Segeln, Skifahren, auf Urlaube am Gardasee und natürlich auf die gemeinsame Zeit mit ihrem Mann. Und außerdem gibt es ja noch zwei Enkelkinder und die 83-jährige Mutter, die ebenfalls in München lebt. Langweilig wird's bestimmt nicht.
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