Sanierungen zu teuer, Zuschüsse zu gering
ESV Neuaubing hat mehrere „Baustellen“ zu bewältigen
Markus Maucher, Geschäftsstellenleiter des ESV Neuaubing, weiß gar nicht, wo er anfangen soll. Es fehlt an allen Ecken und Enden im vereinseigenem Sport- und Freizeitzentrum in der Papinstraße. Das Zentrum stammt aus den 70-er Jahren. Als „besitzender Verein“ muss der ESV alle Wartungskosten selbst übernehmen, für Renovierungen gibt es Zuschüsse von der Stadt. Allerdings sind diese viel zu gering. Vor ein paar Jahren musste der ESV sein Schwimmbad schließen. Die gestiegenen Auflagen haben das Lehrbecken unbezahlbar gemacht. Jetzt soll es verschlossen und zum Turnraum gemacht werden, denn die über 4000 Mitglieder brauchen dringend Platz. Auch die Sauna mit ihrem orangefarbenen 70-er-Jahre-Schick gehörte dringend aufgemöbelt. „Neue Saunafreunde können wir mit diesem Bestand nicht gewinnen“, bedauert Maucher. Die zu erwartenden Zuschüsse würden die Kosten aber bei weitem nicht decken. In einen desolaten Zustand befindet sich die 400-Meter-Aschebahn am Stadion. Die Außenanlage hat der TSV von der Stadt gepachtet. Moos wächst zwischen dem matschigen roten Sand, vor den Fußballtoren ist die Bahn komplett zugewachsen. Die Läufer benutzen sie schon lange nicht mehr. Einen sechsstelligen Betrag würde die Sanierung kosten. Und dann ist da noch der Kraftraum im Keller. Die Gummimatten strömen Plastikgeruch aus, es ist düster und altmodisch. „Wir müssten hier dringend umbauen“, weiß Maucher. Das alles geht nur, wenn die Zuschüsse erhöht werden, aber danach sehe es derzeit nicht aus.
Höherer Mitgliederbeitrag
Dabei wird immer etwas repariert im ESV. Derzeit saniert der Verein auf eigene Kosten die Herren-WCs. Die niedrigen und engen Umkleiden müssen warten. Genauso wie der sehnlichst gewünschte ganzjährig bespielbarer Kunstrasenplatz für die Kicker. Derzeit muss der Verein den Hauptplatz mit seinem empfindlichen Rasen für wichtige Spiele schonen. Das Training findet auf dem Nebenplatz statt, der dementsprechend aussieht. Ab April gilt eine Mitgliedererhöhung von zwei Euro im Monat auf 14,50 Euro, „anders geht es nicht“, bedauert Maucher. Das sei wichtig in Hinblick auf die Zukunft des Vereins. In der Nähe sind zwei große Wohngebiete mit insgesamt 11.500 neuen Bewohnern geplant. „Wenn die Neubauten stehen, möchten wir für die Neubürger bereit sein“, sagt Maucher. Wie die anderen Vereine in Aubing hofft er, dass die neue Sportanlage, die in Freiham gebaut werden wird, Entspannung bringen könnte. „Wir wollen alle in die neuen Anlagen rein“, sagt Maucher. Dann könnte er endlich eine Kickbox-Arena oder Möglichkeiten für ein sportliches Anti-Agressions-Training anbieten. „Solche Angebote zur Gewaltprävention sind in Aubing dringend nötig“.
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