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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Natur statt Gewerb
Manzinger-Gelände bleibt grün
Jetzt ist es amtlich: Das Manzinger-Gelände in Lochhausen dient künftig der Naherholung. Eigentlich hätte auf dem Areal südlich der Federsee- und östlich der Ziegeleistraße laut Bebauungsplan aus dem Jahr 1970 sich Gewerbe ansiedeln können. Der Bebauungsplan war nämlich die Grundlage für die Genehmigung für die Verlagerung der Manzinger Papierfabrik von Pasing nach Lochhausen. Ab den 1990-er Jahren gab es dann die Idee in den benachbarten Bereichen von Lochhausen Baurecht für Wohnungen zu schaffen. Deswegen hat die Stadt München das Manzinger Gelände 1994 gekauft. Die gewerbliche Nutzung war allerdings schon seit längerem aufgegeben worden und die baulichen Anlagen waren bis 2008 abgebaut worden. Doch dann wurde umgeplant, auch wegen des Widerstands privater Grundeigentümer an der Henschel- und Federseestraße.
Mittlerweile wurden die Lücken in der Ortsrandbebauung in Lochhausen für Wohnbebauung genutzt. In der nördlichen Federseestraße wird also gewohnt, die südliche soll frei bleiben und zur Freifläche für Naturschutz und Naherholung gemacht werden.
„Eine städtebauliche Entwicklung wird nicht mehr angestrebt, zumal auch deutlich war, dass eine gewerbliche Nutzung in dieser isolierten Lage eine städtebauliche Fehlentwicklung darstellte“, erklärte das Baureferat im Jahr 2013. Da ein künftiges Gebäude wie eine Insel in der unbebauten Landschaft stehen würde, hat die Stadt aufgrund geänderter stadtplanerischer und ökologischer Ziele eine Bebauung verworfen.
2013 begann das Verfahren
Damals begann der Verfahren zur Aufhebung des Bebauungsplans, das jetzt endlich „durch ist“. Das gesamte rund 22,5 Hektar große städtische Gelände südlich der Federseestraße und östlich der Ziegeleistraße wird nun nicht mehr bebaut. Mit der Aufhebung des Bebauungsplans hat die Stadt dann die Möglichkeit das unbebaute Gelände in der Nachbarschaft der „Aubinger Lohe“ landschaftsplanerisch und naturräumlich aufzuwerten und damit das Erholungsangebot für die Lochhausener Bürger zu erweitern. Außerdem ist ein Weg für ein neues Stadtquartier zwischen dem Kleiberweg, der Henschel- und Federseestraße geebnet. Parallel zur Aufhebung wird auch der Flächennutzungsplan im näheren Umfeld des Bebauungsplans von „Gewerbegebiet, Industriegebiet“ in „ökologische Vorrangfläche“ geändert.
Geschichte der Papierfabrik
Franz Manzinger (1858-1925) war einer der früheren Besitzer der Fabrik. Lange Jahre war sie eine der prosperierenden Industriestätten Pasings. Nach ihm benannt wurde der Manzingerweg in Pasing. Die Papierfabrik befand sich ursprünglich auf einer Insel zwischen Fabrikkanal und Würm. Die Produktion wurde 1994 eingestellt und das Gebäude 1999 abgerissen.
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