Mähende Rasenmäher
Schafe im Einsatz als Gärtnergehilfen
Bernhard Fischer zieht seit fast 20 Jahren ab Josefi vom Bayerischen Wald nach München, um mit seiner bis zu 900 Tiere zählenden Herde insbesondere die Flächen und Böschungen entlang der Autobahn A 99 zu pflegen. „Die Arbeit als Schäfer ist aus der Mode gekommen und Helfer sind kaum aufzutreiben“, so Fischer. Die Gefahr durch Auto- und Zugverkehr macht es nicht einfacher und erst neulich hat ein freilaufender Hund wieder ein Lamm gerissen. Aber auch wenn der Arbeitstag zur Zeit oft bis Mitternacht dauert, „ich mache ich es gerne“, versichert Fischer, der sich auch darüber freut, dass die Stadtkinder auf diese Weise seine gutmütigen Tiere aus der Nähe erleben können.
Vierbeiniger Mähtrupp
Sein vierbeiniger Mähtrupp ist derzeit für die kommunale Wohnbaugesellschaft Gewofag im Einsatz. Im Rahmen der Sanierungen der über 400 Wohnungen in Aubing werden auch die Außenanlagen auf Vordermann gebracht. Die Pflege des Böschungsbereichs zur Autobahn hin ist aber für Gärtner nicht einfach, denn das Gelände ist dicht bewachsen und uneben. Für die Schafe aus Niederbayern ist das kein Problem. Nachdem das Gestrüpp geordnet und ausgelichtet wurde, unterstützt der Wanderschäfer die laufende Pflege mit seinem geländegängigen Mähtrupp. Zu dem zählen neben den Schafen auch Ziegen und ein Ochse. „Unser Grundstück befindet sich direkt an der Schäfer-Route entlang der Autobahn. Das ist ideal für eine Stippvisite“, erklärte Gewofag-Sprecher Klaus-Michael Dengler. Neben den ökologischen Vorteilen dieser Methode sei sie außerdem wirtschaftlicher, freute er sich.
Positive Erfahrungen
Bei der zwischen 1976 und 1980 errichteten Siedlung an der Alto-, Gilchinger und Wildenrother Straße werden die Fassaden, Fenster, Flachdächer und Aufzüge renoviert. Das Projekt umfasst außerdem eine Sanierung der Balkone, Wärmedämmung sowie neue Hauseingänge und Außenanlagen. Am liebsten würde Dengler die vierbeinigen „Rasenmäher“ auch in anderen Anlagen einsetzen, aber die dichte Bebauung und die vielbefahrenen Straßen machen das unmöglich. „Leider lässt sich diese naturnahe Mähmethode in einer Großstadt nur sehr schwer umsetzen. In der Siedlung Aubing kommt uns die Lage am Stadtrand zugute“, freut sich Dengler und erklärt: „Für einige ist es ungewohnt, aber die bisherigen Erfahrungen der Gewofag mit dieser Mähmethode sind rundum positiv.“
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