Frisch aus der Freiluftbox
Alter Seecontainer ist jetzt ein „hipper“ Verkaufsladen
Eine „Freiluftbox“ war den Anwohnern des Westkreuzes vom Stadtteilmanagement versprochen worden. Was aber ist eine „Freiluftbox“? Die Antwort darauf gab es beim „Frühlingstratsch“ auf der Wiese neben dem Stadtteilladen in der Friedrichshafener Straße 11. In monatelanger Arbeit hatten die beiden Architekturstudenten Florian Burget und Manuel Stimmer einen alten zerbeulten und verrosteten Seecontainer zu einem hellen und freundlichen kleinen Gemüsegeschäft umgebaut. Schön bemalt und mit einer Inneneinrichtung aus Dachlatten und Europaletten versehen, erinnert nichts mehr an den unansehnlichen Eisencontainer. „Uns war es wichtig, dass es drinnen möglichst hell ist“, erklärte Stimmer. In die Rückwand wurde deswegen ein riesiges Glasfenster eingesetzt. Dadurch können die Kunden später einmal die Hühner in ihrem Außengehege beim Scharren und Picken beobachten. Bei der Eröffnung mussten die Hühner noch mit einem kleinen Käfig vorlieb nehmen.
Die Freiluftbox war aber bereits mit Produkten von Landwirten aus der Umgebung gefüllt. Es gab Gemüse, frische Eier, Kartoffeln, Kräuter, Rhabarber und selbstgebackene Kuchen. Diese hatte die Initiative „Kuchentratsch“, bei der Senioren Backen, für die Einweihung mitgebracht. Die Torten fanden reißenden Absatz genauso wie der Käse vom Koch-Hof und die Wildkräuterbrote, die an die Besucher verteilt wurden. Zdravko Zivkovic spielte auf seinem Akkordeon, es gab ein Freiluft-Plätzchenbacken und der Kinder- und Jugendfonds „lasst uns mal ran!“ stellte seine neuen Projekte vor.
Zweimal die Woche geöffnet
Bei der Einweihung der Freiluftbox wurde auch das Terrassencafé auf dem Dach des Containers eingeweiht. Die Holzkonstruktion mit Geländer war eine Idee der Architekturstudenten. Von hier aus haben Gäste einen herrlichen Überblick über die Wiese mit den dahinterliegenden Wohnblocks. „Wir waren echt begeistert, was man mit einem Container alles machen kann“, schwärmte Stimmer.
Verkäuferin Livia Pais-Lettner wird nun zweimal in der Woche die Türen zum Verkaufsraum öffnen: donnerstags und freitags von 14 bis 17 Uhr. Hier soll auch das Gemüse verkauft werden, das von der Initiative Freiluftsupermarkt auf den noch unbebauten Flächen Freihams angepflanzt wurde. Tomaten, Zwiebeln, Karotten, Mais, Bohnen und Kürbis werden in ein paar Wochen erntereif sein. Die Freiluftbox ist ein Projekt der integrativen Stadtentwicklung „Bauchplan“ in Kooperation mit dem Stadtteilmanagement Neuaubing-Westkreuz und dem Münchner Baureferat.
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