Eigenes Gemüse ernten
In Aubing gibt es einen neuen Krautgarten
Knackige Radieschen, frischer Salat und eine bunte Blumenpracht – das muss kein Wunschtraum von Stadtbewohnern, die keinen eigenen Garten haben, bleiben. Nachdem der Standort Freiham wegen der Baumaßnahmen aufgegeben wurde, errichtet das Referat für Stadtplanung und Bauordnung neue Krautgärten im Stadtbezirk 22. Bereits im April sollen die Parzellen an die Nutzer übergeben werden. Zuerst gibt es aber eine Informationsveranstaltung, auf der das Projekt vorgestellt werden soll. Sie findet am Montag, 8. April, 19 Uhr, in der Gaststätte „Zwicklwirt“ (Marzellgasse 1) statt.
Soviel vorab: Es können zwischen 30 oder 60 Quadratmeter große Parzellen gegen eine geringe Pacht von etwa 130 Euro für eine Gartensaison erworben werden. Dort kann das Gemüse nach biologischen Richtlinien angebaut werden. Um zu gärtnern, braucht man kein Vorwissen mitzubringen. Den Anbau des Gemüses übernehmen zunächst ausgebildete Gärtner. Die Pächter kümmern sich dann von Mai bis Mitte November selbstständig um die Pflege der Parzellen und dürfen ihre Feldfrüchte dann auch selbst ernten. Nach dem Ende der Erntezeit geht das Ackerland zurück an den Eigentümer.
Was jeder Einzelne anpflanzen möchte, darf er selbst bestimmen – egal ob Blumen, spezielle Gemüsesorten oder exotische Kräuter. Eines ist aber absolut tabu. Mineraldünger und chemische Pflanzenschutzmittel sind verboten. Gartenlauben oder Geräteschuppen dürfen nicht aufgestellt werden und es gibt weder Parkplätze noch einen Kinderspielplatz. Dieser ist gar nicht nötig. Die meisten Pächter beziehen ihre Kinder in die Pflege der Beete ein. Schließlich ist es für die Kleinen ein besonderes Erlebnis ihre eigenen Karotten zu ernten und frisch aus der Erde verspeisen zu können.
Die Krautgärten sollen ein Miteinander der Nutzer fördern, ihnen einen Rückzugsort und eine Ruheoase mitten im stressigen Alltag bieten, sie helfen aber auch dabei den Münchner Grüngürtel zu bewahren. Er umschließt die Stadt auf einer Länge von etwa 70 Kilometern. Hier finden Tiere und Pflanzen eine Heimat, er ist wichtig für das städtische Klima und wird von Landwirten und Naherholern genutzt.
Mehr als 1.500 Parzellen in der Stadt
Die Gemeinschaftsaktion von Landwirtschaft und Stadtverwaltung gibt es seit 20 Jahren. Die Nachfrage ist groß. Im vergangenen Jahr wurden an 25 Standorten mehr als 1.500 Parzellen auf rund sechs Hektar Fläche bewirtschaftet.
Begeistert zeigte sich der Vorsitzende des Aubinger Bezirksausschusses, Sebastian Kriesel:
"Was gibt es Schöneres, als sein eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Wissen, wo es her kommt. Wissen, wie es erzeugt wurde."
Der geplante Krautgartenstandort befindet sich in der Nähe des Moosschwaiger Wegs und kann fußläufig von der S-Bahnstation Aubing erreicht werden. Wer Interesse hat, aber nicht zur Veranstaltung kommen kann, meldet sich bei der Koordinationsstelle für Krautgärten, Angelika Ruhland, entweder per Email unter info@ruh-land-schaft.de oder per Telefon 08161/789413.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH